Im Rahmen eines Förderwettbewerbs haben sich landesweit 43 ländliche Regionen um die Auswahl als LEADER-Region für die aktuelle EU-Förderperiode beworben. Für die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer stehen bis zum Jahr 2020 insgesamt rund 70 Millionen Euro bereit, um Ideen und Strategien für die Entwicklung der ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen zu realisieren.
„Zielsetzung von LEADER ist es, die Wirtschaftskraft und die Lebensqualität ländlicher Gebiete zu stärken und zwar gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Es ist beeindruckend, mit wie viel Engagement und Leidenschaft die Regionen in den letzten Monaten an den Wettbewerbsbeiträgen gearbeitet haben“, lobte Landwirtschaftsminister Johannes Remmel den Bewerbungsprozess. „Unter breiter bürgerschaftlicher Beteiligung sind Entwicklungsstrategien entstanden, die aufzeigen wie man sich in den Dörfern und ländlichen Gemeinden den Herausforderungen der Zukunft stellen will.“
Dabei sind die Probleme der ländlichen Räume ebenso vielfältig wie die Regionen selbst. Die regionalen Entwicklungsstrategien zeigen Lösungsansätze für ganz alltägliche Probleme auf, die zum Beispiel entstehen, wenn das letzte Geschäft im Dorf geschlossen wurde. Es werden aber auch Strategien entwickelt, um zum Beispiel Fachkräfte für die vielen mittelständischen Unternehmen im ländlichen Raum zu finden und zu halten, Investoren für neue Arbeits- und Einkommensquellen zu finden oder sich mit den Folgen des demografischen Wandels und einer immer älter werdenden Bevölkerung auch auf dem Lande auseinanderzusetzen.
Über LEADER können ländliche Regionen diese Entwicklungsstrategien mit europäischen und nationalen Fördermitteln in einer Höhe von jeweils bis zu rund drei Millionen Euro umsetzen. „Der große Vorteil unserer ländlichen Regionen ist der große bürgerschaftliche Zusammenhalt und die Identifikation mit der eigenen Heimat“, betonte Minister Remmel. „Die Bewerbungen zeigen ferner, dass die Menschen vor Ort in den Regionen am besten wissen, wo der Schuh drückt, welche Probleme am drängendsten sind und gelöst werden müssen. Im Rahmen des NRW-Programms Ländlicher Raum 2014-2020 sollen künftig rund 24 Regionen in den Genuss einer LEADER-Förderung kommen und damit die Möglichkeit erhalten, mit bürgerschaftlichem Engagement für die eigene Region Ideen und neue Perspektiven zu entwickeln“, erklärte Remmel.
Eine Jury aus Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Verbänden wird in den kommenden Wochen die besten Konzepte auswählen und im Frühsommer 2015 darüber entscheiden, wer den Förderzuschlag als LEADER-Region erhält. Die ausgewählten Regionen können sich dann über eine finanzielle Unterstützung, abhängig von der Einwohnerzahl, in Höhe von 2,3 bis 3,1 Millionen Euro freuen.