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Grünes Licht für Probebohrungen im Meer nahe Schiermonnikoog

Die Pläne von ONE-Dyas für Gasbohrungen nördlich der Insel Schiermonnikoog haben nun doch grünes Licht bekommen. Das Unternehmen erhielt jetzt nach einem Bericht des Online-Nachrichtenportals nu.nl eine vorläufige Genehmigung für den Bau einer Bohranlage. Erst vergangene Woche hatte der Staatsrat, das höchste Verwaltungsgericht der Niederlande, das Vorhaben nach Protesten von Umweltorganisationen mit einer Dringlichkeitsentscheidung gestoppt (s. dazu „Geplante Gasförderung im Meer vor Schiermonnikoog (vorerst) gestoppt“). Nach wie vor wehren sich Naturschützer vehement gegen die Pläne.

Greenpeace warnt vor Umweltschäden

Mit dem Ausbleiben des russischen Erdgases und der Schließung des Groningen-Feldes suchen die Niederlande nach neuen Gasquellen. Ins Visier geraten ist dabei die Nordsee. Dort wird schon seit einiger Zeit nach Gas gebohrt, aber ONE-Dyas will nun an einer Stelle etwa 20 Kilometer nördlich von Schiermonnikoog loslegen. Dagegen wehren sich unter anderem Greenpeace und der WWF. Sie befürchten Schäden für die Umwelt an dem Standort.

Der Staatsrat hat jetzt zu Gunsten des Gasunternehmens entschieden und erlaubt ihm somit, mit den Vorbereitungen für die Gasförderung fortzufahren. Damit ist der Streit aber noch nicht beendet. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es ein Verfahren in der Sache geben, in dem der Staatsrat ein endgültiges Urteil fällen wird.

Gasfirma: Alternative für Gas aus dem Ausland

Der Geschäftsführer von ONE-Dyas, Chris de Ruyter, zeigt sich erfreut über die Entscheidung. Er bezeichnet sie als gute Nachricht für die Sicherstellung der Gasversorgung der Wirtschaft. Außerdem sei es gut für das Klima, da dadurch weniger Gas aus dem Ausland bezogen werden müsse. Greenpeace sieht das ganz anders. „Mitten in der Klimakrise und in unmittelbarer Nachbarschaft zum empfindlichen Wattenmeer ist und bleibt das Bohren nach neuem Gas unvernünftig“, so ein Sprecher. Es sei Aufgabe der Politik, „alle neuen fossilen Infrastrukturen zu verbieten, damit wir auch die Klimakrise bewältigen können.“