Nach der Insolvenz der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG hat ein Gericht in Rotterdam auch den niederländischen Mutterkonzern Royal Imtech N.V. für bankrott erklärt. Schuld für die Insolvenz der deutschen Tochter sind ausbleibende Zahlungen der Konzernmutter, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gestern hat die börsennotierte Royal Imtech N.V. in den Niederlanden Insolvenz angemeldet, bereits eine Woche zuvor erklärte sich die deutsche Tochtergesellschaft für zahlungsunfähig. Dennoch sei in Deutschland die Zahlung der Löhne bis Ende Oktober gesichert. Auch der Geschäftsbetrieb des Unternehmens soll unverändert fortgeführt werden. Die Tochtergesellschaften der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG seien von der Insolvenzantragsstellung nicht betroffen. Zudem teilte der Gebäudeausrüster mit, dass ihm bereits erste Interessensbekundungen von Investoren vorliegen.
Zugleich macht das deutsche Unternehmen seiner niederländischen Mutter große Vorwürfe: „Royal Imtech N.V. schuldet der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG aufgrund einer schriftlichen Zahlungsverpflichtung rund 21 Millionen Euro. Das Ausbleiben dieser Zahlung der ehemaligen Konzernmutter war nach aktuellem Stand der unmittelbare Anlass des Imtech-Insolvenzantrags vom 6. August 2015“, kritisiert es in einer Pressemitteilung. „Aufgrund der aktuellen finanziellen Probleme des holländischen Konzerns und des von ihm beantragten schutzschirmähnlichen Verfahrens gehen wir jedoch nicht von einer zeitnahen Realisierbarkeit dieser Forderung aus“, sagt der vorläufige Imtech-Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt von Reimer Rechtsanwälte.