Der niederländische Immobilienmarkt gerät in Bewegung. Es sind vor allem junge Menschen, die hier in Fahrt kommen. Die Zahl der Hypothekenanträge von Personen unter 25 Jahren ist im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um satte 144 Prozent gestiegen. In der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren haben ebenfalls mehr Menschen jüngst ein Haus gekauft. Nach Angaben des Fachblattes „Hypotheker“ profitieren die jungen Hauskäufer momentan vom Interesse zahlreicher Investoren, die ihre Immobilien loswerden wollen. Das berichtet die Tageszeitung Telegraaf.
Chancen für Einsteiger
Die Aussichten junger Hauskäufer sind derzeit weitaus besser als noch vor etwa einem Jahr, heißt es im Hypotheker. Es sei überaus positiv, dass immer mehr junge Hauskäufer, vor allem die unter 25-Jährigen, Zugang zum Wohnungsmarkt finden. Obwohl es immer noch einen „enormen Wohnungsmangel“ gebe, nehme das Angebot im Einsteigersegment zu. Die Preise für diese oft kleineren Immobilien seien tendenziell niedriger, was dieser Gruppe Chancen biete. Außerdem verfügen nach Erkenntnissen des Hypotheker relativ viele junge Menschen über Ersparnisse. Wenn sie diese beispielsweise durch eine Familienhypothek oder ein kommunales Startdarlehen ergänzen könnten, erhöhe dies ihre Chancen auf dem Wohnungsmarkt erheblich.
Es gebe noch einige weitere Entwicklungen, die jungen Hauskäufern in die Hände spielen. Erstens die höheren Löhne: Im Januar stiegen sie nach Angaben des Arbeitgeberverbands AWVN um durchschnittlich 4,9 Prozent. Außerdem hat sich laut Hypotheker der Wohnungsmarkt inzwischen etwas abgekühlt, sodass eine Gehaltserhöhung tatsächlich wirkt. Viele junge Leute sind also mit etwas mehr Kaufkraft in das neue Jahr gestartet, was bedeutet, dass sie eine höhere Hypothek beantragen können.
Investoren stoßen Mietwohnungen ab
Für Hauskäufer ist es auch erfreulich, dass die Hypothekenzinsen sinken, was bedeutet, dass sie monatlich weniger Geld für die Zinskosten ausgeben müssen. Eine weitere Entwicklung, die jungen Käufern zu Gute kommt, ist der Angebotsrückgang im Mietwohnungssegment: Viele Investoren stoßen gerade ihre Immobilien ab. „Oft handelt es sich dabei um ehemalige Mietwohnungen, die von Vermietern aufgrund strengerer Vorschriften verkauft werden“, heißt es im Hypotheker. „Gerade diese Art von Immobilien passt gut zu den Wünschen und den finanziellen Möglichkeiten junger Hauskäufer.“ Zahlen belegen, dass jeder fünfte Verkauf eine ehemalige Mietwohnung betrifft. In den Großstädten liegt dieser Anteil sogar bei 40 Prozent.