Drogenkonsum kann zu ernsthaften Schädigungen der Gesundheit führen und lebenslange Folgen wie Sucht oder psychische Probleme nach sich ziehen. Darüber hinaus trägt die Nachfrage nach Drogen zu Auswüchsen organisierter Kriminalität wie etwa Gewalt und Geldwäsche bei. Die niederländische Regierung forciert derzeit Maßnahmen zu einer strikteren Drogenpolitik, indem sie Angebot und Nachfrage zu reduzieren plant, den Nachwuchs an jungen Kriminellen verhindern und schärfer gegen Drogenkriminalität vorgehen will. Das meldet die Nachrichtenplattform der Regierung.
Verdienstmodell zerschlagen
Laut dem zuständigen Staatssekretär Vincent Karremans von der rechtsliberalen VVD habe man festgestellt, „dass bestimmte Gruppen zunehmend Drogen konsumieren“ und in Folge dessen wiederholt „Probleme in der Gesellschaft verursachen“. Daher habe das Kabinett beschlossen, eine gezielte öffentliche Kampagne ins Leben zu rufen, um Konsumenten auf die schädlichen Folgen von Kauf und Konsum illegaler Drogen aufmerksam zu machen.
Der Handel mit Drogen ist Justizminister David van Weel (ebenfalls VVD) zufolge das Verdienstmodell der organisierten Kriminalität. Der Konsum von Drogen halte dieses kriminelle Gewinnmodell aufrecht. „Drogenkriminelle kennen keine Grenzen und stellen eine direkte Gefahr für unsere Gesellschaft, unseren Rechtsstaat und unsere Jugend dar“, so van Weel. „Wir wollen dieses Verdienstmodell zerschlagen. Deshalb werden wir härter gegen den (Online-)Drogenhandel vorgehen und jungen Menschen helfen, bei Annäherungsversuchen von Kriminellen wehrhafter zu werden.“
Vorgehen gegen Online-Drogenhandel
Untersuchungen zeigen, dass Drogen über verschiedene Onlinekanäle gekauft werden. Sie zeigen auch, dass soziale Medien beim Onlineverkauf eine große Rolle spielen. Die Regierung will diesem Onlineangebot entgegenwirken. Zusätzliches Geld soll in die Untersuchung digitaler Kriminalität investiert werden. Dadurch werden die Kapazitäten für die digitale Aufdeckung erweitert und mehr Möglichkeiten geschaffen, damit Kriminelle schneller gefasst werden können.
Eine Perspektive für junge Menschen
Kriminelle nutzen oft und gerne Menschen in einer schwachen Position aus, wie etwa junge Menschen oder verschuldete Personen. So werden junge Menschen schon in jungen Jahren auf der Straße oder über soziale Medien angeworben, um Drogen zu transportieren. Mit dem Programm Preventie met Gezag (Autorität) will man die Wehrbarkeit dieser Gruppe junger Menschen stärken.
Ziel dieses Programms ist es, zu verhindern, dass junge Menschen in Kontakt mit Kriminellen kommen, abrutschen oder in diese Szene hineinwachsen. Die Jugendlichen erhalten eine Perspektive, zum Beispiel durch eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz. Durch die gezielte Zusammenarbeit mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Bewährungshilfe soll erreicht werden, dass kriminelles Verhalten frühzeitig korrigiert und die Anziehungskraft von Kriminellen für junge Menschen weiter verringert werden kann.