Flugpassagieren, die in den Niederlanden umsteigen, könnten in Zukunft deutlich höhere Ticketkosten drohen. In der Zweiten Kammer fand sich am 21. September eine Mehrheit für die Einführung einer neuen Flugsteuer für Transitpassagiere. Die Initiative kam von der Partei CDA, die dabei auch von Parteien des linken politischen Spektrums unterstützt wurde.
Neuartige Steuer
Damit wären die Niederlande das erste Land in Europa, das eine solche Abgabe einführt. Sie soll auch dazu dienen, finanziellen Spielraum zu schaffen, um die Energierechnungen der niederländischen Verbraucher senken zu können. Da der Flughafen Amsterdam Schiphol ein wichtiger Knotenpunkt des europäischen Flugverkehrs ist, wären zahlreiche Reisende betroffen. Im vergangenen Jahr wurden allein dort 52,5 Millionen Passagiere gezählt. Rund 10 Millionen nutzen Schiphol zum Umsteigen.
Teurere Tickets befürchtet
Die möglichen Einnahmen für den niederländischen Staat werden auf mehr 200 bis 266 Millionen Euro geschätzt. Die zu erwartende deutliche Verteuerung von Flugtickets würde wohl vor allem die Airlines KLM und Air France überproportional hart treffen. Im Raum steht ein Preisanstieg von bis zu 52 Euro pro Ticket.
Kritik an den Plänen
Aktuell existiert im Nachbarland bereits eine Flugsteuer. Die niederländische Regierung hatte sie von 2022 auf 2023 drastisch erhöht. Die bestehende Abgabe betrifft jedoch derzeit nur Passagiere, die von niederländischen Flughäfen abfliegen. Auch ein Grund dafür, weswegen zahlreiche Reisende aus den Niederlanden auf grenznah gelegene deutsche Flughägen wie beispielsweise den Airport Weeze ausweichen, die sich übersteigende Fluggastzahlen freuen. Die Schwächung der Marktposition von NL-Flughäfen gegenüber ausländischen Flughäfen ist jedoch nur ein Argument gegen die Pläne der Politik. Widerstand regt sich von verschiedener Seite.