Niederländer investieren in Breitbandausbau in Münster

Niederländer investieren in Breitbandausbau in Münster
(V.l.n.r.) Dieter Schewetzky (Wirtschatsförderung Münster), Christian Tebel (Citeq/Stadt Münster), Stefan Neumann (GFS), Klaus Leckelt (Primevest Capital Partners), Jeroen van de Lagemaat (NDIX), Stephan Albers (Breko Verband), Ulrich Funke (NDIX), Udo Strack (GFS).

Das erste Industriegebiet in Münster ist Gigabit-fähig: Die Unternehmen im Gewerbepark Loddenheide freuen sich über eine neue Glasfaserinfrastruktur. „Das Netz ist nun im ganzen Gebiet verfügbar, die Bauarbeiten sind so gut wie abgeschlossen“, erklärt Jeroen van de Lagemaat, Geschäftsführer des deutsch-niederländischen Netzbetreibers NDIX mit Sitz in Enschede. Im nächsten Schritt sollen das Gewerbegebiet Mecklenbeck und der Hafenbereich mit Glasfaserverbindungen mit einem Volumen von einem Gigabit/s erschlossen werden. Insgesamt werden bis 2022 in der „GigabitCity Münster“ zehn Millionen Euro investiert.

Etwa 35 Unternehmen, die in der Loddenheide angesiedelt sind, machen bisher vom NDIX-Angebot Gebrauch. „Damit haben wir bisher rund ein Drittel des vorhandenen Potentials ausgeschöpft“, so van de Lagemaat. „Alle, die noch nicht angeschlossen sind, können das gegen einen Basistarif machen lassen.“

Spannend ist aus Sicht von Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO), der besondere Ansatz von NDIX. Gemeinsam mit der Investmentgesellschaft Primevest Capital Partners und dem Netzentwickler German Fiber Solutions (GFS) werden die Glasfaserprojekte realisiert. Das Konzept ist sehr effektiv. Und es ist kein Wunder, dass hinter der Idee ein niederländischer Partner steckt. Denn der westliche Nachbar gilt als einer der Vorreiter, was den Bau und die optimale Nutzung von Glasfaserverbindungen betrifft. Gigabit bedeutet bei NDIX Internet mit jeder gewünschten Kapazität. Zudem wird VoIP-Telefonie von mehr als 80 Prozent der Kunden genutzt. Je nach Bedarf kann der Kunde auch aller Art innovativer Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die durch die große Bandbreite überhaupt erst möglich werden – etwa Cloud-Dienste und Verbindungen zu Rechenzentren.

Die Digitalisierung des Mittelstandes

In der Loddenheide investieren die Partner rund 1,2 Millionen Euro. Eine sehr gute Entscheidung, wie Dr. Stephan Albers findet: „Der Mittelstand digitalisiert sich immer weiter“, sagt er. „Ob Clouddienstleistungen, Vernetzung verschiedener Standorte oder das Verschicken großer Datenmengen: Viele Unternehmen sind auf eine direkte Glasfaseranbindung angewiesen und mittlerweile auch bereit, dafür Geld zu investieren.“ Schließlich stelle man sich dadurch für die Zukunft auf. Auch die Stadt Münster und die Wirtschaftsförderung Münster unterstützen das Vorhaben. „Für die Unternehmen vor Ort ist eine Glasfaserverbindung sehr wichtig, sie eröffnet ihnen ganz neue Möglichkeiten“, sind sich Christian Trebel, Koordinator für den Breitbandausbau bei der Stadt Münster, und Dieter Schewetzky von der Wirtschaftsförderung Münster einig. Gleichzeitig habe man in Gesprächen mit potenziellen Neuansiedlern und Investoren gute Argumente auf seiner Seite.

Zehn Millionen Euro für 43 Gewerbegebiete

Die Loddenheide ist für NDIX in Münster nur der Anfang. Bereits in Kürze starten im Industriegebiet Mecklenbeck und im Bereich des Hafens Nachfragebündelungen, im Frühjahr 2020 soll dort mit dem Glasfaserausbau begonnen werden. Rund eine Million Euro lassen sich NDIX und seine Partner die Erschließung kosten. Bis Ende 2022 investieren sie gar zehn Millionen Euro in den Breitbandausbau in Münster – in allen 43 Gewerbegebieten der Stadt.

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