Der Beruf des Bestatters umfasst Aufgaben, die weit über die Beerdigung bzw. Beisetzung Verstorbener hinausgehen. So gehören die Beratung über die Art der Bestattung, die hygienische Versorgung Verstorbener, die Organisation der Trauerfeier und die Aufbahrung sowie Überführung Verstorbener zum Dienstleistungsangebot von Bestattungsunternehmen. In den Niederlanden nimmt aktuell die Zahl der Bestattungsunternehmen deutlich zu. In den vergangenen zehn Jahren stieg ihre Zahl laut Handelskammer (KVK) sogar um 67 Prozent, wie die Nachrichtenplattform nu.nl berichtet.
Der Frauenanteil wächst
Noch schneller wächst die Zahl der Selbstständigen ohne Personal (ZZPer) in der Bestattungsbranche: um 110 Prozent. Besonders beliebt ist die Tätigkeit bei Frauen. Zwischen 2014 und 2024 hat die Zahl der Unternehmerinnen um 126 Prozent zugenommen, die der Männer dagegen „nur“ um 34 Prozent. Darüber hinaus ist die Zahl der Frauen in der Bestattungsbranche viel höher als der durchschnittliche Anteil von Frauen in der niederländischen Wirtschaft insgesamt. Im Durchschnitt liegt er bei 38 Prozent, dahingegen sind 67 Prozent der Bestattungsunternehmer weiblich.
Die Zunahme in dieser Branche ist kein Zufall, denn wo die Bevölkerungszahl eines Landes wächst, wird auch mehr gestorben. Eine zunehmende und alternde Bevölkerung garantiert, dass in der Bestattungsbranche die Arbeit nie ausgeht. Der Anstieg der Zahl der Bestattungsunternehmer ist daher nach Dafürhalten von Brigitte Wieman, Geschäftsführerin der „Branchevereniging Gecertificeerde Nederlandse Uitvaartondernemingen“ (BGNU), überaus willkommen. „Erfreulicherweise ist der Anstieg der Zahl der Bestatter immer noch größer als der Anstieg der Zahl der Verstorbenen“, so Wieman gegenüber nu.nl. Es gebe somit ein großes Angebot für Menschen, die einen Bestatter suchen.
Durchschnittsalter 55 Jahre
Der durchschnittliche Bestattungsunternehmer in den Niederlanden ist 55 Jahre alt, während das Durchschnittsalter eines Unternehmers in den Niederlanden bei 45 Jahren liegt. „Das ist nicht überraschend“, erklärt Wieman. „Viele Menschen fangen mit dieser Arbeit an, nachdem sie selbst die Branche kennengelernt haben“, zum Beispiel weil sie Angehörige oder Freunde auf ihrem letzten Weg begleitet hätten.