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Niederländische Dienstleistungen in Deutschland rückläufig

Der Wert der niederländischen Dienstleistungsexporte nach Deutschland hat sich im ersten Halbjahr 2021 verringert. Mit 11,1 Milliarden Euro lag er um sieben Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das meldet die niederländische Statistikbehörde CBS. Hauptgrund sei der Rückgang des Reiseverkehrs.

Aufgrund dieses Exportrückgangs und eines leichten Anstiegs der Dienstleistungsexporte in das Vereinigte Königreich war Deutschland in der ersten Hälfte dieses Jahres nicht mehr der wichtigste Abnehmer niederländischer Dienstleistungen, sondern Großbritannien. Im ersten Halbjahr 2020 lag der Wert der Dienstleistungsexporte nach Deutschland noch bei 11,9 Milliarden Euro.

Die gesamten Dienstleistungsexporte beliefen sich in der ersten Hälfte des Jahres 2021 auf 91,6 Milliarden Euro. Das seien sechs Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Rund 12,2 Prozent aller Dienstleistungsexporte gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 nach Deutschland, so CBS. Der Anteil Deutschlands an den gesamten niederländischen Dienstleistungsexporten liege damit knapp unter dem Niveau des Vorjahres. Der des Vereinigten Königreichs sei von 11,7 Prozent auf 12,6 Prozent gestiegen. Die Exporte von Dienstleistungen nach Großbritannien, in die Vereinigten Staaten und nach Belgien seien in der ersten Hälfte des Jahres 2021 leicht höher gewesen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zurückgegangen sei der Wert der niederländischen Dienstleistungsexporte neben Deutschland auch nach Frankreich, Italien und Spanien.

Erholung im zweiten Quartal

Ausschlaggebend für den deutlichen Rückgang der Dienstleistungsexporte nach Deutschland sei das erste Quartal. Während es 2020 als normal bezeichnet werden kann, fiel es 2021 mitten in die Corona-Krise und damit verbundene Lockdowns auf beiden Seiten der Grenze. Das zeigt auch ein Blick aufs zweite Quartal 2021: Hier erholten sich die Exporte nach Deutschland und lagen fast fünf Prozent über dem Vorjahresniveau, meldet CBS.

Reisebranche sehr wichtig

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 gaben deutsche Touristen und Geschäftsreisende während ihres Aufenthalts in den Niederlanden mehr als 917 Millionen Euro weniger für Dienstleistungen und Waren aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies sei auf die Reisebeschränkungen und weitere Corona-Maßnahmen zurückzuführen. Sie führten dazu, dass deutlich weniger Deutsche die Grenze überquerten. Mit einem Anteil von 35 Prozent war Deutschland auch im ersten Halbjahr 2021 das wichtigste Land für den „Export“ von Reiseverkehr. Die Reisebranche ist die fünftwichtigste Dienstleistungsart für niederländische Exporte nach Deutschland. Die Ausfuhren von geistigem Eigentum und Unternehmensberatungsleistungen waren ebenfalls rückläufig. Allerdings exportierten die Niederlande in der ersten Jahreshälfte mehr Transportdienstleistungen (+ 7 Prozent), Telekommunikations-, Computer- und Informationsdienstleistungen (+ 14 Prozent) sowie Finanzdienstleistungen (+ 30 Prozent) nach Deutschland.