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Niederländische Gewerkschaften verzeichnen drastischen Mitgliederschwund

In den Niederlanden nimmt die Zahl der aktuell Beschäftigten, die Mitglied einer Gewerkschaft sind, seit Jahren kontinuierlich ab. Im vergangenen Jahr waren 15 Prozent der Arbeitnehmer Mitglied einer solchen Interessensvertretung, 2018 waren es noch 18 Prozent. Dies geht aus einer von der Newsplattform nu.nl veröffentlichten Erhebung der Statistikbehörde CBS und der Wissenschaftseinrichtung TNO hervor.

Deutlicher Rückgang bei den Älteren

Der Mitgliederschwund der Gewerkschaften offenbart sich in allen Altersgruppen. Bei älteren Arbeitnehmern indes ist die Abwanderung am größten. In der Gruppe der 55- bis 65-Jährigen waren 2018 noch 31 Prozent Mitglied einer Gewerkschaft. Inzwischen ist dieser Anteil auf 25 Prozent gesunken. Die Erhebung zeigt darüber hinaus, dass männliche Beschäftigte (17 Prozent) eher Mitglied sind als weibliche (14 Prozent).

IT-Fachkräfte selten Mitglied

Aufschlussreich sind dabei laut nu.nl die Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren. Vor allem im Bildungswesen, in der Verwaltung und in der Logistikbranche sind viele Beschäftigte Mitglied einer Gewerkschaft (rund 25 Prozent). IT-Fachkräfte, Architekten, Bürokräfte sowie Hotel- und Gaststättenangestellte hingegen sind aus unterschiedlichen Gründen nur selten Mitglied einer Gewerkschaft. Seit Jahren verzeichnen die Gewerkschaften in den Niederlanden einen Rückgang ihrer Mitgliederzahlen. Vor zehn Jahren waren fast 1,8 Millionen Menschen Mitglied in einer Gewerkschaft, vor zwanzig Jahren waren es sogar noch knapp 2 Millionen.