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Niederländische Unternehmen bemühen sich um Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern

Niederländische Unternehmen suchen zunehmend nach Arbeitskräften aus anderen Ländern, um ihre offenen Stellen zu besetzen. Dies zeigt sich laut einem Bericht auf nu.nl auch beim UWV, der öffentlichen Arbeitsvermittlungsstelle in den Niederlanden. Die Behörde hat in der ersten Hälfte dieses Jahres 18.800 Anträge von Unternehmen erhalten, die Arbeitskräfte aus Ländern außerhalb der EU einstellen wollen. Das sind fast so viele wie im gesamten Jahr 2023, als 20.900 Bewerbungen eingingen.

Längere Bearbeitungszeit

Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anstieg sogar noch größer. Vor zwei Jahren zum Beispiel blieb der Zähler bei 15.000 stehen, und im Jahr davor waren es nicht einmal 10.000. Dies gehe aus Zahlen hervor, die nu.nl vom UWV angefordert hat. In letzter Zeit erhalte die Behörde so viele Anfragen, dass die übliche Bearbeitungszeit von fünf Wochen oft nicht eingehalten werden kann. Die Arbeitgeber seien diesbezüglich bereits gewarnt worden.

Jedes Unternehmen, das einen Arbeitnehmer von außerhalb der EU einstellt, muss beim UWV eine Arbeitserlaubnis beantragen. Dabei kann es sich um Personen aus dem Vereinigten Königreich oder der Schweiz handeln, aber auch um potenzielle Mitarbeiter aus weiter entfernten Ländern, wie etwa China und Indien. Auch für Asylbewerber, die noch keine Aufenthaltserlaubnis in den Niederlanden haben, aber arbeiten wollen, müssen Arbeitgeber eine Genehmigung einholen.

Mehr Jobs für Asylbewerber

In diesem Jahr sei die Zahl der Anträge auf solche Genehmigungen stark angestiegen, auch weil die Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten hätten, in den Niederlanden Personal zu finden. So gebe es derzeit fast 450.000 offene Stellen, die immer schwieriger zu besetzen sind. Ein weiterer Faktor sei, dass Asylbewerber seit November 2023 mehr als 24 Wochen pro Jahr arbeiten dürfen, was sie für Unternehmen attraktiver mache. Infolgedessen sei die Zahl der Anträge auf Einstellung von Asylbewerbern sprunghaft angestiegen. Von 2.000 im gesamten letzten Jahr auf 5.600 in den ersten sechs Monaten dieses Jahres.

Die Hauptursache für den Anstieg der Beschäftigung von Migranten aus dem nicht-europäischen Ausland sei laut UWV indes die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt. „Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt haben sich nach der Corona-Pandemie schnell erholt“, heißt es laut nu.nl von Seiten der UWV. „Die Arbeitgeber suchen jetzt nach Lösungen. Die Anwerbung von Menschen aus Ländern außerhalb der EU ist eine davon.“