Deutschland und die Niederlande planen, in der Nordsee gemeinsam nach einem neuen Gasfeld zu bohren. Der niederländische Staatssekretär für Bergbau, Hans Vijlbrief hat dazu die Genehmigungen für den niederländischen Abschnitt erteilt, meldet die niederländische Regierung.
In Deutschland ist ein beschleunigtes Verfahren für die erforderlichen Genehmigungen noch im Gange. Vor einem Jahr hatte Niedersachsen beschlossen, keine Erlaubnis zu erteilen. Wegen des Krieges in der Ukraine wurde diese Entscheidung nun noch einmal überdacht.
Förderbeginn 2024
Die Förderplattform soll sich in der Nordsee, mehr als 19 Kilometer nördlich von Schiermonnikoog und Borkum, befinden, heißt es in der Mitteilung der niederländischen Regierung. Um das Gas an Land zu bringen, werde eine Pipeline gebaut. Außerdem werde ein Kabel zu einem nahe gelegenen deutschen Windpark verlegt, um die Plattform mit Strom zu versorgen. Mit der ersten Gasproduktion werde für Ende 2024 gerechnet.
Unter anderem wurde ein umfassender Bericht über die Auswirkungen auf die Umwelt erstellt. Daraus geht hervor, dass alle erforderlichen Bedingungen erfüllt sind. Dennoch haben die Schiermonnikoger auf niederländischer und Borkumer auf deutscher Seite sowie die Naturschutzorganisationen weiterhin zahlreiche Bedenken gegen diese Gasförderung. Aus diesem Grund seien mehrere Anpassungen vorgenommen worden. Zum Beispiel sei die Produktionsplattform viel niedriger, so dass sie von der Insel aus weniger auffällig sei. Zudem sei sie weiter von einem Austernprojekt entfernt, der Bohrschlamm werde nicht abgeleitet und das Wasser, das bei der Gasförderung freigesetzt wird, werde mit einem zusätzlichen Filter gereinigt.