Niederländische Politiker der Zweiten Kammer (Twede Kamer) werfen ihren deutschen Kollegen vor, Zug- und Schiffsverbindungen in die Niederlande nicht genug Aufmerksamkeit zu widmen. Daher ergreifen die Niederländer nun die Initiative: Politiker verschiedener Parteien möchten im Bundestag für grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte werben, berichtet das AD.
Wie die niederländische Tageszeitung auf ihrer Website berichtet, sind Politiker der Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD), der Partei der Arbeit (PvdA), der Sozialistischen Partei (SD) und der Domocraten 66 Teil der Delegation, die nach Berlin reist. In den Niederlanden befürchte man, dass wichtige deutsch-niederländische Infrastrukturprojekte auf die lange Bank geschoben werden – vor allem, wenn es um Zug- und Fährverbindungen gehe.
„Wichtige Investitionen haben auf deutscher Seite keine hohe Priorität. Das möchten wir ändern“, wird VVD-Kammermitglied Betty de Boer vom AD zitiert. Laut ihr ist der Hafen Rotterdam der wichtigste Hafen für Deutschland, daher sei es auch im Interesse Deutschlands, für gute Verbindungen zu sorgen.
IC-Strecke Düsseldorf-Eindhoven steht hinten an
Duco Hoogland, der für die PvdA in der Zweiten Kammer sitzt, wird konkreter und spricht beispielsweise von der Intercityverbindung zwischen Düsseldorf und Eindhoven. Dort seien auf deutschen Teilen der Strecke weitere Gleise nötig. Da diese Infrastrukturmaßnahme aber keine Priorität genieße, rechne er nicht vor 2030 mit einem Baubeginn.
Die Niederlande würden zudem auf eine Vertiefung des Rheins drängen, um die Binnenschifffahrt zu stärken. In Deutschland werde das Thema als nicht so wichtig eingestuft. De Boer ist der Meinung, dass die Investitionen beider Länder besser miteinander abgestimmt werden müssen. „Die Betuwe-Route ist ein schlechtes Beispiel“, mahnt sie im AD an.
Hier geht es zum Aritkel vom AD.