„Die niederländische Wirtschaft hat nach zwei Jahren Pause 2014 wieder an Dynamik gewonnen. Dieser Aufschwung wird auch 2015 anhalten. Treibende Kraft bleibt dabei der Export.“ Dies erklärte jetzt Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Den Haag, beim IHK-Mittagsgespräch.
In den Niederlanden, die traditionell stärker auf Handel und Dienstleistungen ausgerichtet sind als Deutschland, finde derzeit ein Wandel statt. Die Industrie erlebe in der öffentlichen Wahrnehmung ein Comeback, nicht nur wegen des Auftritts als Partnerland auf der Hannover Messe 2014. „Die Bedeutung des produzierenden Gewerbes und seiner Innovationen nimmt zu“, so Gülker. Deutschland sei der wichtigste Handelspartner für die Niederlande, sowohl auf der Export- als auch auf der Importseite. Aus deutscher Sicht belegen die Niederlande den vierten Platz der wichtigsten Lieferländer. Eine zentrale Bedeutung für Deutschland habe dabei der Rotterdamer Hafen, der größte Hafen Europas. „In Rotterdam werden mehr Waren für und aus Deutschland umgeschlagen als in allen deutschen Häfen zusammen“, erläuterte Gülker. Die Nähe zu diesem leistungsfähigen Welthafen sei für die Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ein mindestens ebenso wichtiger Standortfaktor wie die gute Anbindung an die deutschen Seehäfen.
In seiner Begrüßung lobte IHK-Vizepräsident Jan-Felix Simon die guten Beziehungen zwischen den Niederlanden und dem IHK-Bezirk: „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist für viele von uns Alltag. Über 700 regionale Betriebe engagieren sich bereits in den Niederlanden. Sie bilden damit den wichtigsten Auslandsmarkt für die regionale Wirtschaft.“ Der Austausch über die Grenzen hinweg finde darüber hinaus auf kultureller Ebene statt. So böten Städtepartnerschaften den Menschen beiderseits der Grenze die Chance, voneinander zu lernen und Freundschaften zu schließen. Als Beispiele nannte er Georgsmarienhütte und Schoonebeek, Meppen und Emmen, Osnabrück und Haarlem sowie Nordhorn und Coevorden.