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Niederländisches Bauunternehmen setzt auf Plastikstraßen

Das niederländische Bauunternehmen VolkerWessels möchte nachhaltige Straßen aus recyceltem Plastik erstellen. Das Konzept PlasticRoad wurde durch KWS Infra entwickelt – einer Tochtergesellschaft von VolkerWessels. Rolf Mars, Direktor der KWS Infra, erklärt den Nutzen: „Plastik bietet im Vergleich zum heutigen Straßenbau viele Vorteile, sowohl bei der Herstellung als auch beim Unterhalt.“

Das Unternehmen VolkerWessels berichtet, dass das neue Straßenbauverfahren mit Plastik nachhaltiger ist. Zudem entstehe durch die neue Konstruktionsweise ein leerer Raum, der für die Verlegung von Kabeln und Leitungen oder auch als Wasserspeicher genutzt werden könne.

Das PlasticRoad-Konzept schließt in den Augen der Baufirma perfekt am Bestreben an, die Meere vom vielen Plastikmüll zu befreien. Recyceltes Plastik und Kunststoffe sollen zu vorgefertigten Straßenteilen weiter verarbeitet werden, um schließlich als Ganzes verbaut werden zu können. Dadurch werde nicht nur die Qualität der Straße verbessert, sondern auch der Bauprozess beschleunigt.

Zudem haben die Plastikstraßen den Vorteil, dass sie ein nahezu wartungsfreies Produkt seien. Diese zukunftsfähige Straße sei weder gegen Korrosion noch gegen Wettereinflüsse anfällig. Des Weiteren könne sie ohne Probleme mit Temperaturen von minus 40 bis plus 80 Grad Celsius umgehen und sei so gegen chemische Berührungen beständig. Laut VolkerWessels soll die Lebensdauer von Straßen dadurch verdreifacht werden können.

Hohlräume bieten zusätzliche Vorteile
Auch die hohle Straßenkonstruktion biete eine Vielzahl von Vorteile. Durch die Leichtigkeit sollen die Bauteile ganz einfach auf sandigen Untergründen verbaut werden können. Zusätzliche Elemente wie Messgeräte oder Anschlüsse für Straßenlaternen können in den Hohlraum integriert werden. Noch wichtiger sei, dass die Hohlräume auch für Wasserspeicher oder für die Unterbringung von Kabeln und Leitungen genutzt werden können.

Einen genauen Termin für den Bau der ersten Plastikstraße kann KWS Infra momentan noch nicht nennen. Das Unternehmen sei derzeit noch auf der Suche nach Investitionspartnern, die das Projekt verwirklichen wollen. Allerdings habe sich die Gemeinde Rotterdam bereits für einen Testlauf gemeldet. Jaap Peters aus dem Ingenieurbüro der Gemeinde sagt: „Wir sehen der Entwicklung rundum PlasticRoad sehr positiv entgegen. Rotterdam ist eine Stadt, die offen für Experimente und innovative Anwendungen ist. Hierfür haben wir den Testraum (Lab op Straat), wo Innovationen wie diese getestet werden können.“