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Parlament drängt auf schnellere Einschränkung des Zigarettenverkaufs

An deutschen Tankstellen in Grenznähe explodiert seit Juli 2024 der Umsatz. Und das nicht nur an der Zapfsäule. Seit im vergangenem Sommer Zigaretten in den Niederlanden nicht mehr in Supermärkten und Kiosken verkauft werden dürfen und die Preise für Rauchwaren dort ohnehin durch die Decke schießen, registrieren Tankstellenbesitzer auf deutscher Seite der Grenze einen veritablen Tabaktourismus. Und sie haben allen Grund, sich auf den nächsten Schritt zu freuen. Denn eine Parlamentsmehrheit befürwortet bereits weitere Einschränkungen. Das berichtet die Nachrichtenplattform nu.nl.

Verkauf nur noch im Tabakfachgeschäft

Noch dürfen Zigaretten in den Niederlanden in wenigen Spezialgeschäften und Tankstellen verkauft werden. Aber nach dem Verkaufsverbot in Supermärkten und Kiosken im Jahre 2024 könnte damit auch bald Schluss sein. Eine Parlamentsmehrheit hat sich dem Kampf gegen den Nikotinkonsum verschrieben und setzt sich dafür ein, den Verkauf von Rauchwaren bereits 2028 statt 2032 ausschließlich Tabakfachgeschäften zu gestatten. Der Koalitionspartner NSC hat in der Opposition eine Mehrheit für diesen Plan gefunden, während die drei Regierungspartner sich strikt dagegen aussprechen.

Für die konservative NSC stehe nach den Worten einer Parteisprecherin „die Gesundheit unserer Jugend an erster Stelle“. Es handele sich bei ihrer Initiative um einen „logischen Schritt“, die nächsten Einschränkungen zeitlich vorzuziehen, da immer mehr junge Menschen mit dem Rauchen anfingen. Der Koalitionspartner VVD zeigte sich während der jüngsten Debatte zum Thema nicht begeistert von dem Plan, die weitergehenden Einschränkungen von 2032 auf 2028 vorzuziehen. „Ich glaube nicht, dass wir als vertrauenswürdige Regierung angesehen werden, wenn wir das tun“, erklärte der für Prävention zuständige Staatssekretär Vincent Karremans von der VVD. Er wies darauf hin, dass der Zeitplan mit den Unternehmern so vereinbart worden sei. Man dürfe diese damit jetzt nicht einfach übergehen.

„Unglaublich naiv“

Auch die Regierungspartei BBB hält offenbar wenig von dem Vorschlag. Ein Sprecher nannte ihn „unglaublich naiv“ und wies darauf hin, wie einfach es sei, sich Zigaretten im benachbarten Deutschland zu besorgen und über die Grenze zu bringen. Deutsche Händler dürften gespannt sein, ob die niederländische Regierung den Antrag dennoch umsetzen wird.