Einst war das Pfand ein eindeutiges Merkmal für Mehrwegverpackungen, ebenso konnte man nur Mehrwegflaschen in Kästen kaufen. Heute ist beides auch für Einwegverpackungen möglich. Entsprechend ist das Aufkommen an Flaschen- und Dosenpfand. In den Niederlanden sammeln Unternehmen im laufenden Jahr inzwischen mehr Flaschen- und Dosenpfand ein. Nach Auffassung von Verpact, der Organisation, die im Auftrag der Wirtschaft für die Sammlung und das Recycling von Verpackungen zuständig ist, ist dies aber nach wie vor zu wenig, wie das Medienunternehmen NOS meldet.
Rückgabe einfacher und attraktiver machen
Wie es das niederländische Gesetz vorschreibt, müssen 90 Prozent aller Flaschen und Dosen mit Pfand zurückgegeben werden. Verpact geht aber davon aus, dass das in diesem Jahr nur 78 Prozent der Flaschen und 82 Prozent der Dosen zutrifft. Die Aufsichtsbehörde Leefomgeving en Transport (ILT) drohte in diesem Jahr bereits mit der Verhängung von Bußgeldern für die Nichteinhaltung der Quote. Die Behörde verlangt von der Industrie, dass sie die Rückgabe von Pfandbehältnissen für die Verbraucher einfacher und attraktiver macht.
Ausweitung der Sammelstellen
Verpact sucht nach eigenen Angaben nach Möglichkeiten, dies zu erreichen, und will so Strafzahlungen in Höhe von über 300 Millionen Euro vermeiden. Die Organisation arbeitet nach eigenen Angaben schon seit einiger Zeit daran, die Zahl der Rückgabestellen zu erhöhen. Die zuständige Aufsichtsbehörde fordert unter anderem mindestens 5.400 zusätzliche Sammelstellen bis zum 1. Januar 2027. Verpact geht davon aus, dass diese Zahl erreicht werden kann. Derzeit gibt es über 5.000 Rücknahmestellen.
Beschädigte Flaschen und Dosen
Darüber hinaus fordert die Aufsichtsbehörde Verpact auf, zu untersuchen, wie beschädigte Flaschen und Dosen zurückgenommen werden können. Derzeit können Dosen mit Dellen oft nicht zurückgegeben werden. Die Organisation prüft nun, wie Pfandautomaten so angepasst werden können, dass auch diese eingesammelt werden können. Außerdem wird Verpact von der ILT aufgefordert, die Möglichkeit einer Erhöhung der Pfandsumme ins Auge zu fassen. Das sieht Verpact aber eher kritisch.