Shell & Co starten grünes Wasserstoffprojekt „NortH2“

Im Norden der Niederlande soll die größte grüne Wasserstofffabrik Europas entstehen. Das verkündete Ende Februar in Groningen ein Konsortium der Unternehmen Shell, Gasunie und Groningen Seaports. Die Pläne für „NortH2“ sind ambitioniert. Die Provinz Groningen soll zum europäischen Zentrum für grüne Wasserstoffproduktion ausgebaut werden. „Wir setzen uns hiermit an die Spitze auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet“, verkündete bei der Präsentation des Projekts Marjan van Loon, die Vorstandsvorsitzende von Shell Niederlande.

Die Anlage soll in Eemshaven nahe der deutschen Grenze errichtet werden. Die notwendige Energie für die Produktion von Wasserstoff werde in einem Windpark auf See produziert, teilten die Unternehmen mit. Zunächst wollen die Unternehmen auf See den Windpark errichten, der jährlich drei bis vier Gigawatt Strom liefern soll. Den Planungen zufolge soll dann bis zum Jahr 2040 die Kapazität rund zehn Gigawatt betragen. Das entspricht dem Stromverbrauch von 12,5 Millionen niederländischen Haushalten. 2040 soll die Anlage jährlich rund 800.000 Tonnen Wasserstoff produzieren. Um damit die Industrie und später womöglich auch Haushalte zu versorgen, könnte der Wasserstoff über die bestehenden Erdgasleitungen der Gasunie bis ins deutsche Ruhrgebiet transportiert werden.

Riesenschritt in Richtung Energiewende

Die ersten Windturbinen könnten 2027 einsatzbereit sein. Voraussetzung dafür sind  behördliche Genehmigungsverfahren, die Standortbestimmung neuer Windparks, die verfügbaren Standorte der Wasserstofffabrik sowie die Investitionsentscheidungen der Parteien.

Mit der Produktion von grünem Wasserstoff „machen wir einen Riesenschritt zur Energiewende“ sagte Marjan van Loon. „NortH2“ solle die Niederlande zum führenden Produzenten von Wasserstoff machen. „Wir sehen das als Möglichkeit, die Klimaziele der Niederlande zu erreichen und das Energiesystem der Zukunft zu bauen.“ Wie teuer das Projekt wird und wie es finanziert werden soll, ist noch ungeklärt. Die Unternehmen rechnen mit Anschubsubventionen.