Das Ergebnis des Berichts des Weltklimarats IPCC birgt für den niederländischen General A.D. Tom Middendorp keine Überraschung. Als Vorsitzender der Internationalen Militärkommission für Klima und Sicherheit (IMCCS) beschäftigt sich der ehemals ranghöchste Militär der niederländischen Streitkräfte täglich mit diesem Thema. Laut dem jüngst veröffentlichten Bericht des Weltklimarats, wonach der globale Temperaturanstieg von 1,5 Grad bereits um 2030 erreicht sein könnte, also weitaus früher als bisher angenommen, dürften die nächsten Generationen hierfür die Zeche zahlen. „Es handelt sich womöglich um die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts“, wird Middendorp in einem Nachrichtenbulletin der Regierung zitiert. „Wir müssen uns gut und rechtzeitig vorbereiten auf die Folgen des Klimawandels.“
Für Middendorp steht außer Zweifel, dass dem Militär dabei eine bedeutende Rolle zukommen wird. Das habe sich gerade erst wieder gezeigt beim Einsatz der Streitkräfte in den Überschwemmungsgebieten in der Provinz Limburg. Aber auch international sei das Militär gefordert, „die Lage wird immer extremer, manche Teile der Welt leiden unter Dürre, andere unter Starkregen und Überschwemmungen“, so Middendorp.
Behörden unter die Arme greifen
Und diese Entwicklungen erforderten auch innerhalb des Militärapparats ein Umdenken. Der Klimawandel und seine Folgen stellten nicht nur veränderte Anforderungen an Bekleidung und Ausrüstung der Truppe. „Die Mannschaften sind angewiesen auf eine für Sondereinsätze jedweder Art geeignete Uniform, und auch Flug- und Fahrzeuge müssen zu jeder Zeit funktional eingesetzt werden können.“ Aber eine weitere wichtige Aufgabe dürfte laut Middendorp in Zukunft darin bestehen, wie bereits jüngst in den Überschwemmungsbieten entlang der Maas geschehen, den Behörden bei ihren Hilfsaktionen unter die Arme zu greifen, sei dies bei der Katastrophenbekämpfung, humanitärer Hilfeleistung oder der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Die Nachfrage lokaler Behörden nach Unterstützung der Streitkräfte werde weiter zunehmen, ist Middendorp überzeugt. „Es wäre daher von Vorteil“, so der Ex-General, „wenn für solche Einsätze Pläne bereitliegen.“
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