Am 12. April ging die Internet-Plattform „Rettung ohne Grenzen“ online. Dazu waren Presse, interessierte Bürger und Experten ins Medisch Spectrum Twente (MST) in Enschede eingeladen. Ab jetzt können sich Bürger und Mitarbeiter der Notfallversorgung aus dem EUREGIO-Gebiet mit ihren Erfahrungen und Fragen zur grenzüberschreitenden Notfallversorgung an das Webportal „Rettung ohne Grenzen“ wenden. Dort stehen auch Informationen zum Thema grenzüberschreitende Notfallversorgung bereit.
Engpässe in der Notfallversorgung an der einen Seite der Grenze können durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Nachbarland gelöst werden. Das wird auch aus einem aktuellen Beispiel ersichtlich: Kinder aus Gronau können inzwischen auch im Medisch Spectrum Twente in Enschede behandelt werden. Das MST ist schneller zu erreichen als deutsche Krankenhäuser mit einer Kinderstation. Dr. Anne Jonge Poerink, Kinderärztin im MST, zieht nach dem ersten Jahr der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Bilanz: „Im vergangenen Jahr haben wir rund 80 Kinder aus Gronau aufnehmen können. Die Resonanz der Eltern war durchweg positiv, allerdings gab es manchmal sprachliche Barrieren. Die wollen wir zum Beispiel mit Sprachkursen für unser Personal beheben.“ Conny Weyck, deren Kind letztes Jahr im MST behandelt wurde, stellt fest: „Wir haben uns im MST sehr gut aufgehoben gefühlt“.
Webportal „Rettung ohne Grenzen“: Machen Sie mit!
„Rettung ohne Grenzen“ ist eine Initiative des INTERREG-Projektes „PREpare“. Die Projektpartner wollen die Notfallversorgung in der Grenzregion weiter verbessern. Sie hoffen, über das neue Webportal auch Informationen sammeln zu können, was gut und was weniger gut läuft in der grenzüberschreitenden Notfallversorgung. Wo sehen Bürger und Experten noch Verbesserungsbedarf? Besucher der Website können sich auch über die grenzüberschreitenden Möglichkeiten in der Notfallversorgung informieren. „Was kann ich auf der anderen Seite der Grenze erwarten, was muss ich wissen?“ fasst Cees Schenkeveld, PREpare-Projektleiter und Manager von Acute Zorg Euregio zusammen. Er hofft, dass viele Bürger und Mitarbeiter der Notfallversorgung die Website besuchen werden und so mithelfen, die Notfallversorgung im direkten Grenzgebiet weiter zu verbessern.
Acute Zorg Euregio arbeitet im PREpare Projekt zusammen mit den Veiligheidsregio‘s Twente, IJsselland und Noord- en Oost-Gelderland, dem Landkreis Grafschaft Bentheim, dem Kreis Borken, der Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie Bocholt, der Geneeskundige Hulpverleningsorganisatie in de Regio (GHOR) Twente und der EUREGIO.