Kriegsdrohung, Cyberangriffe oder großflächige Stromausfälle: Die sich verändernde Weltlage nötigt die Niederlande zu Vorsorgemaßnahmen für Krisenzeiten. So arbeitet etwa die Lebensmittelbranche an Krisenplänen, um sicherzustellen, dass Grundnahrungsmittel in Krisenzeiten immer verfügbar bleiben. Diese Pläne werden erstellt, weil die Nationale Koordinationsstelle Terrorismus und Sicherheit (NCTV) vor großflächigen Stromausfällen, Cyberangriffen und sogar Krieg gewarnt hat. Das berichtet die Nachrichtenplattform De Ondernemer.
Versorgungssicherheit
Im Sommer diesen Jahres warnte die Koordinationsstelle in einem Bericht, dass sich die Bedrohungslage verändert. Aufgrund geopolitischer Spannungen könnten auch die Niederlande zum Ziel von Sabotage oder Cyberangriffen werden. Dabei geht es laut NCTV beispielsweise um wichtige Infrastruktureinrichtungen wie die Wasserversorgung, die Stromversorgung oder das Internet. Aber auch die Lebensmittelkette ist anfällig. Aus diesem Grund arbeitet die Supermarktbranche gemeinsam mit der Regierung an einem Krisenplan, um die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln in Krisenzeiten zu gewährleisten. Unter anderem wird eine Liste mit Produkten erstellt, die in Krisensituationen verfügbar bleiben müssen.
Einüben von Notfallplänen
Pläne, um als Land und Gesellschaft in Krisensituationen widerstandsfähiger zu werden, sind nach Auffassung des NCTV dringend geboten. Da der niederländische Lebensmittelsektor über eine stark automatisierte und effiziente Logistik verfügt, können schon kleine Störungen große Folgen haben. Supermarktketten setzen bekanntlich auf ein intelligentes Bestandsmanagement, um Kosten zu sparen. Aber bereits kleine Störungen zeigen, wie anfällig der Sektor für Krisen wie Stromausfälle oder Cyberangriffe ist. Ein solches System funktioniert eben nur, wenn Strom und Internet verfügbar sind. Um sich schnell an eine Krisensituation anpassen zu können, nehmen Supermärkte die Aus- und Weiterbildung ihres Personals und das Üben von Notfallplänen sehr ernst.
Notvorräte im Haus
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Menschen sich in Krisensituationen auf einmal anders verhalten. Während der Corona-Krise hat beispielsweise das Hamstern von Toilettenpapier die Lieferkette stark belastet. Im Grunde habe es laut Einschätzung der Branche keinen Mangel an Produkten gegeben, aber die Verbraucher hätten ein Problem verursacht. Hamsterkäufe sind nach Meinung der Branche kontraproduktiv. Hilfreich sei indes, wenn die Menschen Ruhe bewahren und zugleich dafür sorgen, dass sie einen Notvorrat mit einigen Basisprodukten im Hause haben.