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„Vordenken statt nacharbeiten“

Zeit ist Geld – das gilt besonders für die Entwicklung neuer Industrieprodukte. Wie aber kann die „Time-to-Market“ verkürzt werden? Der niederländische Elektronikspezialist tbp electronics kennt die Antwort: „Die frühzeitige Einbindung von Zulieferern in die Designphase neuer Produkte ist entscheidend für deren schnelle Markteinführung“, erklärt CEO Ton Plooy. Wenn schon in der Planungsphase beispielsweise die Elektrotechnik einbezogen werde, ließe sich auf Anhieb ein funktionstüchtiges Produkt entwickeln – gemäß dem Grundsatz „Right First Time“. Die ersten deutschen Kunden sind von dem Vorgehen überzeugt.

Bisher, so Plooy, gingen Produktentwickler häufig nach dem Motto „Erst das Design, dann die Komponenten“ vor. Im „Trial and Error“-Verfahren würden sie sich dem Endprodukt annähern. Dies jedoch erfordere den Bau mehrerer Prototypen und umfangreiche Tests, was zu hohen Kosten und Zeitverzögerung führe. „Unser Ausgangspunkt dagegen lautet: Besser vordenken, als nacharbeiten“, sagt Plooy. Wenn ein neues Produkt auf Anhieb allen Anforderungen entspreche, spare dies Zeit und somit Geld. Außerdem sei man dem Wettbewerb den entscheidenden Schritt voraus.

Produktdesigner beraten

Was bedeutet „Early Involvement“ in der Praxis? Diese „frühzeitige Einbindung“ besteht bei tbp electronics aus drei Phasen. Der wichtigste Zeitraum sei Phase 0, in der der Designer des Auftraggebers die Komponenten auswähle. „Wir beraten den Produktentwickler bei der Auswahl der elektrotechnischen Komponenten, die für das Printed Circuit Board Assembly (PCBA), also die Fertigung der Leiterplatte, benötigt werden. Wir argumentieren dabei ausschließlich aus Sicht der Funktionalität und in keiner Weise hinsichtlich des eigentlichen Produktdesigns“, erläutert der CEO.

In Phase 1 analysieren die Spezialisten von tbp electronics das ausgearbeitete elektrische Schema. Dafür steht modernste Software zur Verfügung. „Anschließend besprechen wir unsere Optimierungsempfehlungen mit dem Designer. Das Ergebnis bezeichnen wir als Design for Test.“

In Phase 2 gelangen Hersteller und Zulieferer schließlich zum „Design for eXcellence“ – und somit zur entscheidenden Testphase der gesamten PCBA. Das Ziel dieser Vorarbeit ist klar definiert: Das Produkt soll schon bei dem ersten Prototypen optimal funktionieren. „Das verstehen wir unter dem Prinzip Right First Time.“

Erfolgsbeispiel                         

Seit etwa fünf Jahren setzt das Unternehmen auf „Early Involvement“. Mit Erfolg: Für den deutschen Messtechnik-Spezialisten KROHNE aus Duisburg werden inzwischen alle Entwicklungen auf diese Weise angegangen. Auch für eine Handvoll deutscher Zulieferer ist tbp electronics mittlerweile tätig. „Insgesamt ist es aber nicht ganz einfach, Unternehmen von den eindeutigen Vorteilen zu überzeugen. Sie befürchten oft, dass wir uns mit dem Produktdesign befassen wollen. Dabei ist nichts weniger unser Ziel als das.“ Den besten Beweis liefere die Arbeit in der Praxis: Wer wie KROHNE einmal auf diese Weise gearbeitet habe, den brauche man nicht mehr zu überzeugen.

In der Automobilindustrie sei das Prinzip des „Early Involvements“ bereits am weitesten verbreitet. Hier werde die frühzeitige Einbindung der Zulieferer von den Herstellern sogar bewusst gefordert. Deshalb sieht tbp electronics in dieser Branche großes Wachstumspotenzial – besonders in Deutschland. Hierzulande will das Unternehmen folglich den Vertrieb stärken, um neue Kunden zu gewinnen.

Rennwagen mit Elektroantrieb

Ein zukunftsorientiertes Automobilprojekt hat das Unternehmen bereits erfolgreich unterstützt: Das Formula Student Team Delft von der Technischen Universität Delft konstruiert jedes Jahr einen elektrisch betriebenen Rennwagen. „Wir haben den kompletten Entwicklungsprozess begleitet und die Studenten nach den Grundsätzen des Early Involvement beraten“, berichtet der CEO. Insgesamt neun PCBAs wurden in das jüngste Fahrzeug integriert. Bei mehreren internationalen Rennen hat der Wagen bereits als erster die Ziellinie überquert. Somit sind auch die Studenten dank frühzeitiger Einbindung dem Wettbewerb einen Schritt voraus…

Über tbp electronics

tbp electronics ist seit gut 40 Jahren Spezialist für elektrotechnische Bestückung: Von komplizierten elektronischen Bauteilen bis hin zur Montage einfach bestückter Schaltungen, von der Herstellung kleiner Serien bis hin zur Volumenproduktion reicht die Bandbreite. PCBAs des Unternehmens finden unter anderem in medizinischen Geräten, Industriecomputern, komplexen audiovisuellen Apparaten, Test- & Lichtanlagen, LED-Beleuchtung und in der Halbleiterindustrie Anwendung. Auch Unternehmen aus Industrien wie der Petrochemie, Pharmazie, Rüstung und Telekommunikation gehören zu den Stammkunden.