„Welkom Nederland“: CHIO Aachen 2017 eröffnet

„Welkom Nederland“: CHIO Aachen 2017 eröffnet
Foto: CHIO Aachen / Arnd Bronkhorst

Volle Hütte, tolle Stimmung, was für eine Eröffnung des CHIO Aachen 2017. Rund 170 Pferde und 790 Personen, dazu Kutschen und Wohnwagen machten den offiziellen Auftakt des Weltfests des Pferdesports zu einem außergewöhnlichen Abend im Hauptstadion. Die Niederlande sind in diesem Jahr Partnerland.

„Welkom Nederland“ lautete das Motto an diesem Abend. Und das war nicht nur auf den Tribünen spürbar, sondern auch auf dem „Heiligen Rasen“. Schon vor der Eröffnung stimmte ein nostalgisches Grenzszenario am Dreiländereck auf dem Rasen auf die Show ein. Bilder aus längst vergangenen Zeiten  wurden wieder lebendig: Schmuggler, Zöllner, Barrieren, Schlagbäume und viel mehr. Doch mit der folgenden Dressur- und Springquadrille, die von jungen deutschen und niederländischen Reitern präsentiert wurde, verschwammen diese Grenzen mehr und mehr.

Und die etwas unkonventionelle Eröffnungsansprache des Springreiterduos Ludger Beerbaum und Jeroen Dubbeldam hoch zu Ross inmitten der Repräsentanten der teilnehmenden Nationen ließ diese Grenzen voll und ganz schwinden. „Für euch ist das hier ja eigentlich genauso ein Heimspiel wie für uns“, so Beerbaum. Dubbeldam schloss sich an: „Ja, ich fühle mich hier zu Hause. Insbesondere das Publikum zollt jedem Reiter großen Respekt. Das ist großartig.“

Deutsch-niederländisches Zusammenspiel

Wenn man an die Niederlande denkt, darf das Königshaus natürlich auch nicht fehlen. Dieses entsandte seine Königlichen Stallungen in die Soers, mitsamt prunkvollen Kutschen, Vorreitern und Eskorte, musikalisch begleitet von der niederländischen Polizeikapelle. Etwas rasanter ging es unter dem Motto „Schluss mit lustig“ beim „Kick, Jump & Drive“ zu, bei dem sich ein deutsches und ein niederländisches Team aus Vierspännerfahrern und Springreitern ein spannendes Duell lieferten.

Natürlich waren auch wunderschöne Friesen, die bekannteste Pferderasse aus den Niederlanden, mit von der Partie. Sie schlossen sich als große Quadrille zusammen und die niederländische Werbe-Ikone „Frau Antje“ zeigte, dass auch sie im Sattel eines Friesen eine gute Figur macht. Ein vornehmlich orange geschmückter Fahrradkorso, Drehorgeln, Stelzenläufer in Tulpenkostümen und viele weitere Schaubilder verwandelten die Soers tatsächlich kurzerhand in ein Fleckchen „Holland“.

Foto: Arnd Bronkhorst

Reitsport in der Provinz Limburg

Auch in der an Aachen angrenzenden niederländischen Provinz Limburg steht der Reitsport hoch im Kurs. „Viele deutsche Reitfreunde wissen noch nicht, welche enormen Möglichkeiten sich in einem Radius von rund 150 Kilometer um Maastricht herum für den Pferdesport bieten“, erzählt Cissy Schuring von der Stiftung Limburg Paardensport. Schuring möchte den CHIO 2017 nutzen, um genau dies zu ändern. Zudem ist ihr die Kooperation mit Deutschland ein Anliegen. Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass die Grenzlage der Provinz Limburg zwischen Deutschland und Belgien besondere Chancen bietet. Der CHIO habe eine Ausstrahlung von der auch Limburg profitiere.

Der Pferdesport sei in der Provinz für einen Gesamtumsatz von 185 bis 200 Millionen Euro im Jahr gut und damit ein wichtiger Faktor für Tourismus und Wirtschaft. Schuring: „Wir verfügen in Limburg über hochklassige Trainingsmöglichkeiten, Spitzentrainer, erfolgreiche Züchter und tolle Pferde, die erforderliche Logistik, zahlreiche international renommierte Veranstaltungen und eine wunderschöne Landschaft. Wir möchten den Besuchern des CHIO einige Eindrücke liefern und sie herzlich in unsere Region einladen, um sich vor Ort selbst ein Bild zu machen.“

In diesem Jahr bietet unter anderem das Jumping Indoor Maastricht für ein Besuch an. Am 9. November wird in dessen Rahmen zum ersten Mal Rahmen die Limburgse Paardensport Gala stattfinden. Wer nicht so lange warten möchte, kann sich auf www.limburgpaardensport.com (zurzeit nur auf Niederländisch verfügbar) einen ersten Überblick über die verschiedenen Reitsportangebote in Limburg verschaffen oder – noch besser – einfach demnächst einen kleinen Abstecher über die Grenze einplanen um sie selber zu entdecken.

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