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ZARA-Häfen und Gleisverkehr: IHKs tragen Studie nach Berlin

Das für das Rheinland bis zum Jahr 2030 bedeutsame Verkehrsaufkommen von und zu den Seehäfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam (ZARA) wird vonseiten der Politik drastisch unterschätzt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der sieben rheinländischen Industrie- und Handelskammern unter dem Dach der „IHK-Initiative Rheinland“ (IIR).

„Diese Unterschätzung der Verkehrsentwicklung ist fatal und beschert zahlreichen Infrastrukturvorhaben im Rheinland bei der Bewertung für den Bundesverkehrswegeplan 2030 ein negatives Nutzen-Kosten-Verhältnis“, mahnt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Dies wirke sich auf die Umsetzung von Verkehrsprojekten aus, darunter auch die Optimierung des Schienenkorridors Düren – Aachen, zu der aufgrund des wachsenden Güterverkehrs in Richtung der Häfen aktuell eine von der IHK Aachen initiierte separate Machbarkeitsstudie läuft: „Wir wollen herausfinden, wie sich die Kapazität auf diesem Streckenabschnitt durch einzelne infrastrukturelle und fahrplantechnische Maßnahmen so erhöhen lässt, dass sie insgesamt wie ein drittes Gleis wirken“, sagt Bayer.

Unterdessen erwarten laut der „ZARA-Studie“ allein die Häfen Rotterdam und Antwerpen für das Jahr 2030 einen „deutschlandrelevanten Güterumschlag von rund 260 Millionen Tonnen. Der Bundesverkehrswegeplan rechnet mit nur 177 Millionen Tonnen und unterschätzt damit die für Deutschland relevanten Mengenzuwächse um etwa 47 Prozent“. Auf diese und andere Diskrepanzen wiesen die Kammern und zahlreiche Unternehmensvertreter aus dem Rheinland in einem Gespräch mit Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, und weiteren Politikern in Berlin hin.

Die Wirtschaftsdelegation überreichte den Vertretern der Politik neben den Studienergebnissen auch die „Verkehrspolitischen Positionen“ der IHK-Initiative Rheinland. Auch hierin fordern die rheinländischen Kammern von der Bundesregierung, dass in der aktuellen Bundesverkehrswegeplanung die tatsächlichen Güteraufkommen aus den ZARA-Häfen berücksichtigt werden und in die Bewertung der Projekte einfließen.

Die Zusammenfassung der Studienergebnisse und das verkehrspolitische Positionspapier der IHK-Initiative Rheinland stehen unter www.aachen.ihk.de (Dok.-Nr.: 3428288) als Download bereit.