Große Freude im ZooParc Overloon: Vor kurzem sind zwei Rote Pandas zur Welt gekommen – ein besonderes Ereignis, denn diese Tierart ist nur einmal pro Jahr fruchtbar, was die Chancen auf Nachwuchs stark einschränkt. Die Geburt der Jungtiere ist daher nicht nur selten, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt einer gefährdeten Tierart: Der Rote Panda steht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN). Ein weiterer Neuzugang im grenznahen Zoo ist ein Amurtiger.
„Der Mutter und den beiden Jungtieren geht es gut“, berichtet Max Kronier, Leiter der Tierpflege im ZooParc Overloon. „In den ersten Lebenswochen sind die Jungen noch sehr empfindlich, deshalb lassen wir sie vollkommen in Ruhe. Bisher entwickeln sie sich aber gut.“ Die drei halten sich derzeit geschützt in einem der Rückzugsorte ihres Geheges auf.
Geduld gefragt
Bis die Besucher einen ersten Blick auf den Nachwuchs werfen können, wird es noch einige Zeit dauern: Rote Pandas bleiben in den ersten Lebensmonaten im Nest. Auch das Geschlecht der Jungtiere ist daher noch nicht bekannt.
Erhaltungszucht in europäischen Zoos
In freier Wildbahn ist die Population des Roten Pandas stark rückläufig. Gründe dafür sind insbesondere die Abholzung der Wälder, wodurch Lebensraum und Nahrungsgrundlagen verschwinden. Auch Wilderei, etwa wegen ihres Fells, ist ein riesiges Problem. Um eine gesunde Reservepopulation in europäischen Zoos aufzubauen, ist der ZooParc Overloon Teil eines internationalen Zuchtprogramms.
Rote Pandas sind in den östlichen Ausläufern des Himalayas sowie im Südwesten Chinas beheimatet. Dort leben sie bevorzugt in Bergwäldern mit fließenden Gewässern. Ihre Hauptnahrungsquelle ist Bambus, ergänzt durch Früchte und Blüten.
Schutzprojekte in der Wildnis
Neben der Erhaltungszucht vor Ort engagiert sich der ZooParc auch für den Schutz der Roten Pandas in ihrem natürlichen Lebensraum – in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Stichting Wildlife“. Unterstützt wird unter anderem das „Red Panda Network“, das sich dem Schutz der Tiere und ihrer Wälder in der Himalaya-Region verschrieben hat. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung bildet das Netzwerk sogenannte „Forest Guardians“ aus: Einheimische, die aktiv zum Erhalt des Lebensraums beitragen.
Verstärkung für das Tigergehege: Neuer Amur-Tiger angekommen
Neben dem Panda-Nachwuchs gibt es weiteren tierischen Zuwachs: Ein junger männlicher Amurtiger ist im ZooParc Overloon eingetroffen. Das Tier stammt aus einem polnischen Zoo und zieht in das Gehege ein, das bis vor Kurzem von der weißen Tigerin Asia bewohnt wurde. Asia ist kürzlich nach Frankreich in den Zoo „Zoo de la Flèche“ umgezogen, in dem sie künftig mit einem Artgenossen zusammenleben wird. „Der Armurtiger zählt zu den am stärksten bedrohten Großkatzen weltweit“, erklärt Kronier. „Wir sind stolz, dass wir mit dem Neuzugang einen Beitrag zum Erhalt dieser Art leisten dürfen.“ In der ersten Zeit wird der neue Tiger sich an sein neues Zuhause gewöhnen und zunächst getrennt von der bereits im Park lebenden Tigerin gehalten. Eine spätere Zusammenführung ist möglich.
