548 Kilometer grenzüberschreitende Reitrouten am Niederrhein

548 Kilometer grenzüberschreitende Reitrouten am Niederrhein
Bei den Vorbereitungen zur Reitsportmesse-Niederrhein 2016 v.l.n.r. Peter Janssen-Kreispferdesportverband Kleve. eV., Wolfgang Giesen-Veranstalter, Tobias Schmitz-Niederrhein Tourismus GmbH. Foto: Kreispferdesportverbandes Kleve e.V.

1300 Kilometer Reitrouten umfasst das Wegenetz der Euregio Rhein-Waal in der deutsch-niederländischen Grenzregion. Das entspricht der Luftlinie zwischen Kleve und dem Italienischen Napoli. Fast die Hälfte der Reitwege und -routen mit verschiedenen Freistellungsgebieten die das Reiten auch auf Nebenwegen zulassen, befinden sich in den Kreisgebieten Kleve und Wesel. Dazu kommen Wald- und Wegstrecken in drei angrenzenden niederländischen Provinzen, die teilweise auch durch Dünengebiete führen.

Initiiert zum Ende der 90er Jahre erfolgte die Zugehörigkeit für die Kreispferdesportverbände Kleve und Wesel am 29. Oktober 2001 mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer Rheinland und dem rheinischen Pferdesportverband. Zielsetzung des Gesamtprojektes war eine Erweiterung des Streckennetzes, kombiniert zur kommunalen Wegführung um die reittouristische Attraktivität in den Kreisen Kleve, Wesel und darüber hinaus zu fördern.

In Zahlen übersetzt realisierte man die Entstehung von 343 Kilometer Reitrouten im Kreis Kleve, die grenzüberschreitend zu den ausgeprägten Strecken in die benachbarten Niederlanden führten. Im Kreis Wesel wurden es 194 Kilometer mit Ausläufern in die Kreise Borken und Duisburg.

Für die Wartung und Pflege entstand ein flächendeckendes Netz von Patenschaften, die durch ihre anliegende Position zur Streckenführung einen optimalen Zugriff auf die Infrastruktur hatten. Große Teile der Wegführung führten durch den Reichswald, der mit rund 51 Quadratkilometern Fläche (davon über 3875 Hektar Landschaftsschutzgebiet) das größte zusammenhängende Waldgebiet des Niederrheins und der größte zusammenhängende Staatsforst in Nordrhein-Westfalen ist. Im Westen erstreckt sich der Forst sogar in die Waldgebiete der niederländischen Provinz Gelderland und überschneidet damit fast aneinanderliegend die Gemeindegebiete Milsbeek, Mook en Middelaar, Berg en Dal und Heumen in Richtung Nimwegen.

Nach fast fünfzehn Jahren ökologischer Prägung und verschiedener Einflüsse aus den Bereichen Land, Forst- und Pferdewirtschaft, sowie kommunal bedingten Entwicklungen, wurde ein Beschluss fällig, der über die Zukunft der Wanderreitrouten auf der deutschen Seite entscheiden sollte.

Gemeinsam mit den tangierten Interessenverbänden beider Länder, der Landwirtschaftskammer NRW und den Wirtschaftsförderern kam man zu dem Entschluss der Neuaufnahme des Projektes zu Gunsten der Reiter. Unter der Federführung der Niederrhein Tourismus GmbH entstand nun ein „People to People“-Projekt aus dem INTERREG VA Programm der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG).

Mit der neuen App typisch Niederrhein und dem Niederländischen Reitroutenplaner können sich die Reiter zukünftig über abwechslungsreiche Reitwege und an der Strecke liegende Sehenswürdigkeiten informieren. Ebenso wurden die Angebote zur Einkehr und Übernachtung überarbeitet.

Damit findet der zu Beginn des Interregionalen Reitroutenprojektes entstandene Reitatlas aus dem Jahr 2001 endlich eine würdige Nachfolge als Reittouristische Informationsquelle am schönen Niederrhein.

Informationen zum Projekt und zu Reitplaketten gibt es noch heute und morgen bei der Reitsportmesse-Niederrhein am Stand A14 des Kreispferdesportverbandes Kleve e.V.

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