Der INTERREG-Lenkungsausschuss EUREGIO hat in Gronau ein neues grenzüberschreitendes Projekt genehmigt. Dadurch fließen bis 2021 rund 650.000 Euro in den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Die Hälfte der Mittel stellt die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
Unter dem Namen „MINT LAB auf Schlössern“ haben die Projektpartner aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel ihre Kräfte gebündelt, um den Nachwuchs in technischen Berufen zu fördern. Damit trägt die Initiative langfristig dazu bei, den Fachkräftemangel auf dem regionalen Arbeitsmarkt abzumildern.
Brücke zwischen MINT-Fächern und kulturellem Erbe
Durch die Koppelung der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mit historischen Gebäuden im EUREGIO-Gebiet schlägt das Projekt eine Brücke zwischen historischen Techniken und Zukunftstechnologien. Schlösser, alte Klöster und Industriegebäude dienen dabei als außerschulische Lernorte, an denen Schülerinnen und Schüler von zwölf bis 16 Jahren praktische Erfahrungen mit der Anwendung der MINT-Fächer sammeln. Das Interesse an naturwissenschaftlichen oder technischen Studiengängen und Ausbildungen soll dadurch steigen. Insgesamt können fast 3.000 Kinder und Jugendliche an dem INTERREG-Projekt teilnehmen.
Nachbarsprache und Begegnung
Insgesamt sind 144 grenzüberschreitende Projekttage geplant. Pro Projekttag werden jeweils zehn deutsche und zehn niederländische Schüler gemeinsam Experimente durchführen und an Führungen teilnehmen. Neben technischem Sachverstand und kulturellem Bewusstsein rückt damit auch der soziale Aspekt in den Mittelpunkt. Mangelnde Kenntnis der Nachbarsprache ist ein großes Hindernis für die Bildung eines Versorgungsgebietes, besonders für die grenzüberschreitende Ausübung von Berufen. Durch die Zusammenarbeit in Tandems lernen sich die Schüler persönlich kennen und werden zum Erlernen der Nachbarsprache angeregt.
INTERREG-Förderung
Das neue Projekt erhält im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ rund 325.000 Euro EU-Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Außer der Europäischen Union tragen auch die nationalen INTERREG-Partner und die regionalen Projektpartner zur Finanzierung bei. Das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, die niedersächsische Staatskanzlei und die niederländischen Provinzen Gelderland und Overijssel stellen rund 145.000 Euro bereit. Etwa 180.000 Euro tragen die regionalen Partner zum Projekt bei. Das Investitionsvolumen des Projektes beträgt damit rund 650.000 Euro.