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Fünf Besonderheiten aus den Niederlanden

Warum ist Orange die Nationalfarbe der Niederlande? Was sind die „Triple A“ aus Nordbrabant? Von zurückliegenden Ereignissen bis hin zu innovativen Neuheiten haben die Niederlande viele besondere Geschichten zu bieten. Das Niederländische Büro für Tourismus und Convention (NBTC) hat fünf Besonderheiten über das kleine Nachbarland zusammengefasst.

„Triple A“ aus Nordbrabant

Die Provinz Brabant ist für ihre ausgezeichnete Küche bekannt. Ein kulinarisches Highlight ist das sogenannte „Triple A“, welches aus drei Brabanter Klassikern besteht: Asperge (Spargel), Aardbei (Erdbeere) und Anschovis (Sardellen). Diese regionalen Produkte werden vor allem in der Erntesaison von April bis Juni angeboten. Der Brabanter Spargel zeichnet sich durch seinen einzigartigen, leicht salzigen Geschmack aus, den er der Meeresluft zu verdanken hat. Neben dem „weißen Gold“ gelten auch Sardellen als regionale Spezialität der Provinz. In der idyllischen Gemeinde Bergen op Zoom wird der Fisch von Familie Van Dort, den einzig verbliebenen Sardellenfischern der Niederlande, fangfrisch verkauft. Die Erdbeere, der dritte Brabanter Klassiker, wird in Nordbrabant in großem Umfang angebaut und geerntet. Später wird sie dann zu köstlichen Dessertgerichten verarbeitet. Viele Restaurants bieten während dieser Zeit sogar Menüs auf Grundlage aller drei Spezialitäten an.

Farbe Orange geht auf Willem I zurück

Obwohl die Farben der niederländischen Flagge Blau, Weiß und Rot sind, gilt Orange als Nationalfarbe des Landes. Egal ob bei großen nationalen Veranstaltungen wie dem Königstag oder bei Fußballspielen der niederländischen Nationalmannschaft (Spitzname „Oranje“): Immer wenn es etwas zu feiern gibt, färbt sich das ganze Land Orange. Doch wie genau kam es eigentlich zu dieser Farbe? Im Jahr 1544 erbte Willem I das französische Fürstentum „Oranien“ und war fortan Prinz von Oranien. Später führte er den niederländischen Aufstand an, der letztlich zur Unabhängigkeit der Republik führte und ihn zum „Vater des Vaterlandes“ machte. Die aufständischen Niederländer kämpften übrigens unter den Wappenfarben des Prinzen von Oranien: Orange, Weiß und Blau. Im Laufe der Jahre wurde daraus die rot-weiß-blaue Nationalflagge, die wir heute kennen. Über den Grund, weshalb Orange durch Rot ersetzt wurde, ranken sich jedoch bis heute Mythen. Eine Theorie ist, dass der ursprünglich orangene Teil der Flagge bei der Seefahrt nicht gut erkennbar war und daher zu Rot geändert wurde.

Neue Vogelinsel im Nationalpark Delta seit 1. Mai

Im Haringvliet im Nationalpark NLDelta wurde eine neue Vogelinsel angelegt. Diese soll einer Vielzahl von Vogel- und Fischarten einen neuen Lebensraum bieten und somit eine wichtige ökologische Funktion erfüllen. In dem küstennahen Binnengewässer, welches durch den Haringvliet-Damm von der Nordsee getrennt wird, sind natürliche Vogelinseln nämlich rar. Für Zugvögel sind kahle Sandbänke, die normalerweise durch Ebbe und Flut entstehen, jedoch unentbehrlich, da sie ihnen als Rückzugsort und Brutplatz dienen. Auch Fische sind auf die kleinen Inseln angewiesen, denn hier können sie ungestört laichen und Nahrung finden. Durch die neue Vogelinsel sollen zukünftig unter anderem Seeschwalben, Schwarzkopfmöwen und Löffler angelockt werden. Seit Anfang Mai ist die Insel auch per Schiff erreichbar. Von einem Vogelbeobachtungspunkt aus kann man dort seit dem 1. Mai Vögel aus nächster Nähe verfolgen und in freier Wildbahn erleben.

400 Jahre Mayflower: Auf den Spuren der Pilgerväter in Leiden

2020 ist es genau 400 Jahren her, dass die Pilgerväter mit dem Segelschiff „Mayflower“ nach Amerika aufgebrochen sind. Was viele jedoch nicht wissen: Vor ihrer Reise haben die englischen Siedler zwölf Jahre lang in der niederländischen Stadt Leiden gelebt. In der schon damals toleranten und offenen Stadt fanden sie Schutz vor religiöser Unterdrückung, ehe sie sich 1620 in eine neue Welt aufmachten. Noch heute weisen viele historische Gebäude und Monumente in Leiden auf die Spuren der Pilgerväter hin. Gewohnt haben die Siedler in sogenannten „Hofjes“ mit idyllischen Innenhöfen. In der Pieterskerk (Kathedrale) findet sich das Grab von John Robinson, einem der führenden Pilgerväter, und im Rathaus von Leiden wurden zu jener Zeit mehrere Pilgerväter standesamtlich getraut. Das aus den Niederlanden stammende Prinzip der standesamtlichen Trauung, übernahmen die Siedler und führten es später in Amerika ein.

Zwolle: Eine Buchhandlung in der Kirche

Die Buchhandlung „Waanders in de Broeren“ im Herzen der Hansestadt Zwolle ist eine der außergewöhnlichsten Buchhandlungen der Niederlande. Sie befindet sich nämlich nicht in einem herkömmlichen Gebäude, sondern in einer ehemaligen Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Jahrelang stand diese leer, bis der Buchhändler Wim Waanders 2008 auf die Idee kam, die Kirche zu einer Buchhandlung umzufunktionieren und dem alt ehrwürdigen Gebäude einen neuen Sinn zu geben. Auf einer Fläche von 1000 m² stehen seit der Eröffnung 2013 anstelle von Kirchenbänken zahlreiche Bücherregale. Egal ob Romane, Fiction, Kunst-Bücher oder wissenschaftliche Literatur – Bücherfans kommen hier in jedem Fall auf ihre Kosten. Neben der großen Auswahl beeindruckt „Waanders in de Broeren“ aber vor allem mit seinem Ambiente und dem Charakter einer Kirche, welcher in großen Teilen aufrechterhalten wurde. So gibt es neben meterhohen Gewölben, Deckenmalereien und einer noch funktionstüchtigen Orgel mehrere bunte Kirchenfenster, durch die der Innenraum erhellt wird. Fest steht: In der „Bücherkirche“ wird der Bücherkauf zu einem einzigartigen Erlebnis.