Das Land Nordrhein-Westfalen fördert Zusammenarbeit zwischen Kommunen. Fünf besonders neuartige und nachahmenswerte Projekte wurden jetzt in Düsseldorf aus 75 Bewerbungen ausgezeichnet. Auch das Projekt „CrossFire“ der Stadt Bocholt der niederländischen Nachbargemeinde Aalten ist unter den Preisträgern. Dabei geht es u.a. um die Errichtung eines deutsch-niederländisches Feuerwehrhauses und damit um die Stärkung des grenzüberschreitenden Brandschutzes. Das Projekt erhielt den Sonderpreis in der Kategorie „Interkommunale Zusammenarbeit in der Krisenbewältigung“.
Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff und der Leiter der Bocholter Feuerwehr, Thomas Deckers, nahmen den mit 10.000 Euro dotierten Preis persönlich aus den Händen von NRW-Staatssekretär Dr. Jan Heinisch entgegen. Mit dabei: Aaltens Bürgermeister Anton Stapelkamp und der niederländische Koordinator Jan van Veldhuizen sowie Frederik Schütte vom begleitenden Ingenieurbüro antwortING. „Bocholt und Aalten freuen sich über die Würdigung dieses guten, grenzüberschreitenden Projekts“, kommentieren Kerkhoff und Stapelkamp unisono. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit seit 2004
Zuvor hatte der Sonderbeauftragte für interkommunale Zusammenarbeit, Thomas Hunsteger-Petermann OB a.D., den Bocholt-Aaltener Beitrag in seiner Rede gelobt. „CrossFire“ basiert auf einer interkommunalen, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den Städten Bocholt und Aalten – gefestigt durch eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die bereits seit 2004 praktiziert wird.
In 2018 wurde die Projektinitiative „CrossFire“ durch die Feuerwehr Bocholt initiiert. Hierbei geht es um die Prüfung der Machbarkeit zur Errichtung eines gemeinsamen interkommunalen und internationalen Feuerwehrhauses. Die beiden Feuerwehrhäuser Suderwick und Dinxperlo liegen nur 2,3 km Fahrtstrecke voneinander entfernt. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe mit Mitgliedern der Städte Bocholt und Aalten, der Feuerwehr Bocholt, der Sicherheitsregion Noord- en Oost Gelderland und dem Ingenieurbüro antwortING wurde das Projekt fortentwickelt. Nicht nur das Projektkonsortium, sondern auch viele andere Beteiligte sehen in einem gemeinsamen Standort der Feuerwehr und der Brandweer eine innovative Lösung, um für die Grenzregion erhebliche Sicherheitsvorteile zu schaffen und gleichzeitig den europäischen Gedanken voranzutreiben. Verschiedene Arbeitsgruppen und ein Lenkungsausschuss arbeiten derzeit an diesem Projekt mit der Zielsetzung der Realisierung weiter.
„Ich freue mich sehr über diese besondere Auszeichnung, welche gleichzeitig auch eine Wertschätzung unserer jahrelangen gemeinsamen Arbeit bedeutet. Das Projekt „CrossFire“ verbindet schlussendlich nicht nur den interkommunalen sondern gleichzeitig auch den europäischen Gedanken nach außen. Wir werden nun aktiv die nächsten Schritte gehen“, so Bocholts Feuerwehrchef Thomas Deckers. Am 9. April werden sich die Feuerwehr-Einheiten aus Suderwick und Dinxperlo treffen und die aktuellen Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen noch einmal zusammenfassen und diskutieren. Deckers: „Danach ist geplant, die Arbeit in den Gruppen fortzuführen. Ferner beschäftigen wir uns in nächster Zeit auch mit der Standortfrage.“
75 eingereichte Projekte
Insgesamt wurden 75 Projekte eingereicht. „Sie spiegeln eine ganze Fülle von kreativen Ideen wider, die die interkommunale Zusammenarbeit ausmacht. Gemeinsamkeit macht stark. Dieser Grundsatz gilt auch bei der Vergabe des Landespreises für innovative interkommunale Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen. Denn wenn sich mehrere Partner einig sind, können Projekte schnell, unkompliziert und kostengünstig umgesetzt werden“, betont Ina Scharrenbach, zuständige NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung.
Mit dem Landespreis für innovative interkommunale Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet werden ausschließlich Projekte, an denen mindestens zwei kommunale Kooperationspartner beteiligt sind.