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„Meppener Traktat 2.0“ soll Bebauung in der Grenzregion ermöglichen

Im Auftrag der Landkreise Leer und Emsland sowie der Provinzen Drenthe und Groningen wurde eine Strategie entwickelt, die Bebauung und Nutzung für bestimmte Zwecke im direkten niederländisch-deutschen Grenzstreifen bei Meppen ermöglicht. Diese Strategie wurde von Cora-Yfke Sikkema, Vorsitzende der Ems Dollart Region, bei einem Vernetzungstreffen in Bourtange vorgestellt.

200 Jahre Grenzvertrag

Der Grenzvertrag stammt aus dem Jahr 1824 und wurde in Meppen zwischen dem Königreich der Niederlande und dem Königreich Hannover geschlossen. Darin wurde festgelegt, dass mit Ausnahme von Regierungsgebäuden in einer 376 Meter langen Zone beiderseits der Grenze keine Bebauung stattfinden darf. Erst im Jahr 1984 wurde der Grenzvertrag dahingehend geändert, dass eine Bebauung innerhalb der 376-Meter-Zone möglich war – sofern kein Land Einwände gegen die zu entwickelnden Pläne erhob. Seitdem fehlte aber eine zukunftsweisende Strategie für die Entwicklung des Gebietes.

Meppener Traktat 2.0

Jetzt liegt die Strategie „Meppener Traktat 2.0“ vor. Dafür wurden viele Informationen über das Grenzgebiet in Bezug auf Natur, Landschaft, Erholung und Tourismus gesammelt. Cora-Yfke Sikkema betonte: „Als Vorsitzende der Ems Dollart Region freue ich mich, dass diese Strategie mit EU-Mitteln aus dem EDR-Interreg V-Projekt „Netzwerk+“ umgesetzt wurde. Es wurde nicht nur eine Strategie entwickelt, sondern es wurde auch direkt an die Umsetzung gedacht. Die Festlegung der Entwicklungsgebiete, der so genannten Common Development Zones, erfolgt beispielsweise durch die Provinz und die Landkreise. Die Gemeinden und Städte werden einbezogen und die deutsch-niederländische Planungskommission spielt eine wichtige Rolle.“

Dabei sollen Projekte in den Bereichen Tourismus, Natur und Landschaft, erneuerbare Energien oder Bauwesen auf den Weg gebracht werden.

„Gute Nachbarschaft ist hier unglaublich wichtig. Diese Strategie passt gut zur Strategie der Ems Dollart Region. Diese Strategie setzt auf die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn. Gemeinsam werden wir über Grenzen hinweg ausloten, welche Themen für die nachhaltige Entwicklung des Grenzgebiets relevant sind und wir diese gemeinsam erfolgreich umsetzen“, so Cora-Yfke Sikkema.