Die niederländische Präzisionstechnologie boomt – und bietet deutschen Unternehmen beste Wachstumschancen. Mit diesem Fazit endete die 17. Präzisionsmesse „Precisiebeurs“ in der Nähe von Eindhoven. Mehr als 300 Aussteller und über 4.000 Fachbesucher wurden gezählt, darunter mehr Gäste aus Deutschland als je zuvor.
Vor allem die Neugier war es, die die Jenaer Antriebstechnik (JAT) GmbH nach Veldhoven trieb. „Wir sind 2016 als Besucher gekommen und wollten dieses Jahr auch ausstellen. Die Präzisionsmesse ist eine coole Plattform, die auf Kommunikation ausgelegt ist. Mit unserem Angebot an Antriebslösungen sind wir ein Stück weit Exot, trotzdem kommen wir hier mit vielen interessanten Leuten ins Gespräch. Hier finden wir Inspiration und Gelegenheit, neue Ideen zu generieren“, berichtet Stephan Strohm, Leiter Vertrieb & Marketing bei JAT. Diese Offenheit hat sich für die Thüringer bereits ausgezahlt: „Auf Produktebene kooperieren wir bereits seit ca. einem Jahr mit einem niederländischen Partner. Der Kontakt konnte hier auf der Messe weiter intensiviert werden, im nächsten Schritt möchten wir gerne die Zusammenarbeit in Richtung Vertrieb ausbauen.“
Spitzencluster vor der Haustür
Eindhoven ist das technologische Herz der Niederlande. Rund um wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen wie ASML, Philips und VDL hat sich ein innovatives Spitzencluster gebildet. In der Region finden sich Know-how und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit – auch im weltweiten Vergleich bemerkenswert. Zu den langjährigen deutschen Ausstellern auf der „Precisiebeurs“ zählt die ACE Stoßdämpfer GmbH. Ralf Küppers, Sales Manager Benelux: „Die Nähe zu Eindhoven ist für uns ein wichtiges Argument. ACE ist jetzt zum siebten oder achten Mal als Aussteller hier. Unser Hauptziel ist die Gewinnung neuer Kunden. Auch in Zukunft werden wir wieder dabei sein. Seit rund vier Jahren merken wir, dass vor allem der Zustrom potenzieller Kunden aus Belgien zunimmt“, so Küppers weiter.
„Kein Pendant in Deutschland“
Die Feinmechanik Ulrich Klein GmbH aus Velbert verbinden laut ihrem Geschäftsführer Oliver Schnaudt bereits seit vielen Jahren gute Kontakte mit der Region Eindhoven. „Viele davon haben regelrecht von der Messe geschwärmt“, so Schnaudt. Nachdem das Unternehmen in der Vergangenheit lediglich als Besucher dabei war, waren einige Anläufe nötig, um auch als Aussteller auftreten zu können. Schnaudt: „Es existiert eine Warteliste. Erst wenn ein Standplatz frei wird, kann ein Unternehmen als Aussteller nachrücken.“ Die Messe sei vor allem interessant, da es in Deutschland kein vergleichbares Pendant gibt: „Unser Angebot ist sehr speziell, wir haben andere Messen getestet. Die Präzisionsmesse passt wie keine zweite auf den Punkt genau. Unser Unternehmen ist seit weit über 40 Jahren ein Begriff in der Branche, trotzdem weiß häufig nicht jeder, dass wir hinter einer bestimmten Lösung stehen. Insofern bietet sich in einem Rahmen wie diesem die Möglichkeit, unsere Namensbekanntheit weiter zu vergrößern.“
Informationen zum Veranstalter
Organisiert wird die Präzisionsmesse vom Mikrocentrum in Eindhoven. Es wurde 1968 in Utrecht gegründet. Seit 1976 befindet es sich am Standort Eindhoven und unterstützt mit 47 festangestellten und rund 160 freien Mitarbeitern Hightech-Unternehmen durch die Schulung von Personal, Vermittlung von Wissen und Kontakten in die Industrie, zu staatlichen und halbstaatlichen Organisationen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Zudem betreibt das Mikrocentrum die „High Tech Platform“, die es Unternehmen ermöglicht, ihr technisch-kommerzielles Netzwerk auszuweiten. Inzwischen nutzen es rund 600 Unternehmen. Jährlich werden neben der Präzisionsmesse acht weitere Fachmessen und rund 30 Thementage organisiert. Jährlich nehmen ca. 25.000 Personen an den Aktivitäten teil. Seit 2008 ist die Organisation ISO 9001 zertifiziert.
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