Wissenschaftliche Themen einem breiten Publikum nahebringen – das liegt in der Absicht des internationalen Filmfestivals InScience in Nimwegen. Die jährliche Veranstaltung versteht sich als Plattform für neue Wege in der Kommunikation und im Austausch über Themen aus der Wissenschaft. Eine Auswahl der besten Filme wird als Best of InScience nun zum ersten Mal außerhalb der Niederlande dargeboten. Am 9. Juni zeigt die Hochschule Rhein-Waal im Anschluss an den Tag der offenen Tür insgesamt vier Filme – inklusive Freiluftkinoatmosphäre.
Wozu brauchen Menschen Wissenschaft? Was wird durch Wissenschaft möglich? Ist alles, was wissenschaftlich möglich ist, auch wünschenswert? Um diese Fragen dreht sich das InScience Filmfestival. Die jährlich in Nimwegen stattfindende Veranstaltung ist mit über 50 Filmen und mehr als 150 Fachleuten eines der größten Festivals für wissenschaftliche Dokumentarfilme in Europa. Intention ist, den Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und der Gesellschaft zu fördern.
Erstmalig war die Hochschule Rhein-Waal im vergangen Jahr als Partnerin mit dabei. Die Partnerschaft umfasst unter anderem auch die Austragung eines Best of InScience auf deutscher Seite. „Die Kooperation zeigt, wie wichtig uns grenzüberschreitende Aktivitäten in der Region sind und dass wir als Hochschule alle Möglichkeiten nutzen wollen, Themen aus der Wissenschaft zu vermitteln“, so Dr. Heide Naderer, Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal. Und Johan van de Woestijne, InScience Festival Direktor, fügt hinzu: „Mit der Partnerschaft erweitern wir die Kommunikation und den so wichtigen Austausch über eben solche Themen.“
Eine Auswahl der besten Filme wird nun zum ersten Mal außerhalb der Niederlande in einem ganz besonderen Rahmen gezeigt. Im Anschluss an den Tag der offenen Tür gibt es am Campus Kleve insgesamt vier Dokumentationen zu sehen. Die Zuschauenden erhalten nach der Vorführung jeweils die Gelegenheit zur Diskussion. „Damit unterstreichen wir unser Bestreben als Hochschule, immer wieder wissenschaftliche Inhalte ganz bewusst in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Tag der offenen Tür bietet dafür den perfekten Kontext“, erläutert Dr. Naderer. Davon angetan ist auch van de Woestijne: „In dieser Kombination werden wir sicherlich ein noch breiteres Publikum erreichen können. Die Filme sollen Spaß machen, begeistern und Gefühle ansprechen. Was ganz Besonders ist die Freiluftkinoatmosphäre bei der Spätvorstellung.“ Unterstützung bei der Umsetzung hat sich die Hochschule Rhein-Waal beim Kinoexperten Reinhard Berens vom Management der Tichelpark Cinemas geholt. Ein derartiges Festival ist bislang einmalig in der deutschen Hochschullandschaft.
Eindrucksvolle Bilder, spannende Dialoge und interessante Kommentare bieten die folgenden ausgewählten Filme:
„Bill Nye: Science Guy“ (16.00 Uhr, im Hörsaalzentrum, Gebäude 01, in englischer Sprache) – Ein spannendes Porträt des bekannten US-Kinder-Fernsehmoderators, der als Botschafter für die Wissenschaft arbeitet in einer Zeit, in der religiöse Überzeugungen und „alternative Fakten“ Vorrang vor Logik beanspruchen. Bill Nye ist ein Mann auf einer Mission: die Verbreitung des anti-wissenschaftlichen Denkens auf der ganzen Welt zu stoppen.
„Food Evolution“ (16.15 Uhr, im Hörsaalzentrum, Gebäude 01, in englischer Sprache) – Die Debatte um gentechnisch manipulierte Lebensmittel ist hartnäckig und polarisiert. Auf der Suche nach Lösungen für die weltweite Nahrungsmittelknappheit nimmt der Film die Zuschauenden mit auf die Papayaplantagen von Hawaii, die Bananenfarmen in Uganda und die Maisfelder von Iowa. Diese Schauplätze bilden die Bühne für die hitzige Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern der Gentechnik, wobei Argumente und Emotionen einen ungleichen Kampf führen.
„The Farthest“ (19.00 Uhr im Hörsaalzentrum, Gebäude 01, in englischer Sprache) – Mit mehr als 19 Milliarden Reisekilometern ist die Voyager 1 das erste von Menschen gemachte Objekt, das die Tiefe des Weltalls erreicht hat. Aufgebaut aus Interviews und noch nie gezeigtem Archivbildmaterial ist „The Farthest“ eine Hommage an diejenigen, die mit Neugierde, Vernunft und ihrem Willen das Weltall zu entdecken, die Wissenschaft weiterbrachten, als je gedacht wurde. Eine Dokumentation über Mut, Träume und auch über Emotionen.
„Chasing Coral“ (22.00 Uhr, Freiluftkino an der Bibliothek, Gebäude 18, in deutscher Sprache) – 2018 ist das internationale Jahr der Korallenriffe. Auf der ganzen Welt verschwinden die Korallenriffe in beispielloser Geschwindigkeit. Damit droht eine wunderschöne Welt für immer verloren zu gehen. Ein Team von Tauchern, Fotografen und Wissenschaftlern geht den Ursachen dieses Phänomens nach und beginnt ein faszinierendes Ozeanabenteuer.
Als fünfte Vorstellung im Rahmen des Best of InScience ist am 10. Juni um 12.00 Uhr in den Tichelpark Cinemas in Kleve der Film „Pre-Crime“ (in deutscher Sprache) zu sehen. Die Dokumentation stellt einige der brennendsten Fragen unserer Zeit: Wie viel Freiheit sind wir bereit aufzugeben für das Versprechen absoluter Sicherheit und die begrenzte Logik von Sicherheits-Software?
Einen kleinen Vorgeschmack auf die Filme können Interessierte unter folgendem Link erhalten: www.hochschule-rhein-waal.de/best-of-inscience.