Der Klimawandel als grenzüberschreitendes Thema

Der Klimawandel als grenzüberschreitendes Thema

Rund 40 deutsche und niederländische Mitarbeiter von sechs neuen INTERREG-Projekten haben sich heute in Gronau zum Startgespräch getroffen. In diesem Rahmen hat das INTERREG-Programmmanagement der EUREGIO die Teilnehmer über praktische Fragen zur Projektdurchführung und zum Abruf der bereitgestellten Fördermittel informiert.

Für die sechs grenzüberschreitenden Projekte hat der INTERREG-Lenkungsausschuss EUREGIO im November 2018 rund 10,9 Millionen Euro an Fördermitteln genehmigt. Die Hälfte der Mittel stellt die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Von den sechs neuen INTERREG-Projekten richten sich vier Projekte auf die nachhaltige Entwicklung des Grenzgebietes und zwei auf den regionalen Tourismus.

Grenzüberschreitender Ansatz

Unter dem Namen „Wasserrobuste Städte“ arbeiten Zutphen, Hengelo, Bocholt und Münster mit den niederländischen Wasserverbänden „Rijn en Waterschap IJssel“ und „Vechstromen“ an grenzüberschreitenden Lösungen, um Überflutungen in Städten zu bekämpfen (wir berichteten bereits am Mittwoch).

Der Klimawandel steht auch in den INTERREG-Projekten „WiEfm 2.0“ und „Bio-TecH2“ als Thema im Mittelpunkt. In beiden Projekten arbeiten Unternehmen aus der Region mit Forschungseinrichtungen zusammen, um die Nutzungsmöglichkeiten von Restwärme und Wasserstoff zu untersuchen.

In dem Projekt „Nachhaltige Umweltbildung Bildungsberkel“ werden schulpädagogische Aktivitäten an der Berkel miteinander verknüpft. Zudem sollen Teile der alten Dorfschule in der Nähe der Biologischen Station Zwillbrock renoviert werden. Dadurch entsteht auf deutscher Seite eine Unterkunft, die von Schulklassen genutzt werden kann. An niederländischer Seite wird in Eibergen ein Informationspavillon für die Umweltbildung errichtet.

Tourismus in der Grenzregion

Der INTERREG-Lenkungsausschuss hat zudem zwei INTERREG-Projekte zur Förderung des grenzüberschreitenden Tourismus genehmigt. GTI 2 ist ein Anschlussprojekt zu dem Projekt „Grenzüberschreitende Touristische Innovation“. Dabei werden die beiden bestehenden Plattformen „Das Andere Holland“ und „Geheim over de grens“ im Rahmen einer Digitalisierungsoffensive erneuert. Ziel ist es, die Zahl der Besucher und Übernachtungen sowie die Umsätze von Gästen aus dem Nachbarland weiter zu steigern, indem Unternehmer und touristische Organisationen für grenzüberschreitende Herausforderungen fit gemacht werden.

Im deutsch-niederländischen INTERREG-Programmgebiet gibt es seit Anfang 2016 zwei UNESCO Global Geoparks. Außer dem Geopark De Hondsrug, dem einzigen UNESCO-Geopark der Niederlande, befindet sich auf deutsche Seite im Landkreis Osnabrück der Park TERRA.vita. In dem INTERREG-Projekt „Geopark Cooperation“ arbeiten beide Parks zusammen, um ihre Bekanntheit zu vergrößern und gemeinsam mehr Besucher anzulocken. UNESCO Global Geoparks zeichnen sich durch ihre geologischen, archeologischen, ökologischen und kulturellen Besonderheiten aus.

INTERREG-Förderung

Die sechs genehmigten Projekte erhalten im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ zusammen rund 5,435 Millionen Euro EU-Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Außer der Europäischen Union tragen die niederländischen Provinzen Gelderland, Overijssel und Drenthe, das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium und das niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten gemeinsam rund 2,4 Millionen Euro als nationale INTERREG-Partner bei. Zusammen mit dem eigenen Beitrag der regionalen Projektpartner werden damit bis 2022 insgesamt gut 10,9 Millionen Euro im EUREGIO-Gebiet investiert.

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