Zum Abschluss des deutsch-niederländischen Arbeitsmarktprojektes „Perspektive 360 Grad“ hatte die Geschäftsführerin des Berufsbildungszentrums Kreis Kleve, Astrid Vogell, gleich zwei gute Nachrichten parat: Die geplanten Zahlen als Indikatoren des Erfolges wurden trotz der Pandemie durchweg erreicht. Außerdem konnte dieses Angebot für arbeitssuchenden Menschen in der Euregio Rhein-Waal mittlerweile zertifiziert werden. Somit wird es nach Projektende auch weiterhin angeboten.
Aufgrund der coronabedingt notwendigen Kontaktbeschränkungen wurde der Schlussakkord des dreijährigen Projektes der Euregio Rhein-Waal hybrid durchgeführt: Während des Programmablaufes mit den handelnden Personen im Euregio-Forum verfolgten interessierte Projektbeteiligte das Geschehen via Live-Übertragung im Internet. Fragen und Anmerkungen konnten sie über die Chatfunktion platzieren. Alle nahmen aber zunächst die Grußworte des Hausherrn und Vorsitzenden der Euregio Rhein-Waal, Thomas Ahls, entgegen.
Die Kreis Klever Landrätin Silke Gorissen stellte die Bedeutung des Konzeptes für die Kunden der kommunalen Jobcenter in das Zentrum ihres Fazits. Sie hätten die Chance für den „Rundumblick“ ergriffen. Damit hätten sie ihre Möglichkeiten auch in Richtung der Arbeitsangebote in den Niederlanden erweitern können. Gleichzeitig unterstrich sie die Bedeutung einer zukünftigen Fortsetzung der Zusammenarbeit auf regionaler Ebene.
Jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit
Bart Colsen vom niederländischen Projektpartner des Regionalen Socialen Dienstes (RSD) de Liemers aus Zevenaar stellte sich gemeinsam mit Astrid Vogell im Rahmen eines Interviews den Fragen des Moderators der Veranstaltung, Frank Wöbbeking. Die Ausweitung des Programmgebietes in Richtung der Provinz Limburg, die innovative Anpassung der Durchführung von digitalen Kursangeboten an die angespannte Corona-Situation und das Angebot aktueller, attraktiver Stellenangebote standen bei der Betrachtung der mittlerweile jahrelangen vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den beiden Projektpartnern im Mittelpunkt. Für beide Interviewpartner sei jedenfalls die gemeinsame Durchführung des Projektes eine „euregionale Erfolgsgeschichte“.
Mit „Lebenskunst! Oder die Kraft des Stehaufmännchens“ war der Vortrag des Coaches Ralph Goldschmidt überschrieben. Der bekannte Kölner Redner, der sich selbst als „krisenerprobten Lebenskünstler“ bezeichnet, analysierte sehr lebendig und anschaulich die Situation der Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben und einen Neustart realisieren sollen. Für sie sei eine Hilfestellung, wie sie bei „360 Grad“ angeboten werde, die „Startrampe“ für die Rückkehr in die Erfolgsspur.
Eine flammende Rede
Mit der Rede von Lucien van Riswijk schloss sich auch symbolisch der Projektzyklus. Der Bürgermeister der Gemeinde Zevenaar war bei der Kick-Off-Veranstaltung vor knapp drei Jahren im Ratssaal der Gemeinde Montferland gerade erst wenige Tage im Amt. Obwohl damals eigentlich alles für ihn Neuland war, „zündete“ er eine flammende Rede für die niederländisch-deutsche Zusammenarbeit. Und auch sein aktueller Auftritt wird in Erinnerung bleiben: Mit „All you need is love and a little bit of candy“ blickte er auf die euregionale Historie der Süßwarenproduktion in ’s-Herrenberg (Royal Fassin) und Emmerich (Katjes) sowie die Liebe zu den Dingen, die man beruflich am besten mit großer Hingabe bearbeitet. Einfach beeindruckend, wie auch der gesamte Projektverlauf, resümierten die Verantwortlichen.