Im Grenzgebiet Niederlande-Niedersachsen unterschied sich die Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person (Arbeitsproduktivität) im Jahr 2015 regional teilweise um mehr als 10.000 Euro zwischen Grenznachbarn. Dies teilten die statistischen Ämter für die Niederlande (CBS), für Niedersachsen (LSN) und für Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) im Rahmen des EU-INTERREG-Projekts „Arbeitsmarkt in den Grenzregionen D-NL“ mit.
Die Arbeitsproduktivität der niedersächsischen Kreise im Grenzgebiet Niederlande-Niedersachsen war mit durchschnittlich knapp 57.000 Euro Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person nur etwas niedriger als im niedersächsischen Landesdurchschnitt (gut 58.000 Euro). Im niederländischen Grenzgebiet zu Niedersachsen lag die Arbeitsproduktivität rund 12.500 Euro unter dem niederländischen Landesdurchschnitt von knapp 70.000 Euro und damit nur rund 500 Euro je erwerbstätiger Person über dem Niveau des niedersächsischen Grenzgebietes.
Zuid-Limburg besonders stark
Ein regionaler Vergleich der Arbeitsproduktivität im Grenzgebiet zeigt: Im Kreis Aurich lag die Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person mit rund 52.000 Euro deutlich niedriger als in der niederländischen Region Delfzijl (69.000 Euro). Mit gut 49.000 Euro verzeichnete Oost-Groningen die niedrigste Quote. In den angrenzenden Kreisen Leer und Emsland hingegen waren die Werte deutlich höher (57.000 und 59.000 Euro). Im Grenzgebiet Niederlande-Nordrhein-Westfalen hatte Zuid-Limburg mit fast 66.000 Euro Bruttowertschöpfung je erwerbstätiger Person ebenfalls deutlich höhere Werte als der angrenzende Kreis Heinsberg und die Städteregion Aachen (51.000 und 59.000 Euro; alle Werte gerundet).
Die Wirtschaftsstrukturen in den Grenzregionen waren insgesamt ähnlich, dennoch unterschieden sich einige Regionen z.B. aufgrund größerer Industriestandorte. So wies der Wirtschaftszweig „Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)“ in der Region Delfzijl einen hohen Anteil an der Bruttowertschöpfung (28 Prozent) auf, die angrenzenden Kreise Aurich und Leer auf niedersächsischer Seite hingegen niedrigere Werte (20 Prozent und 12 Prozent). Im deutsch-niederländischen Grenzgebiet hatte die kreisfreie Stadt Emden mit 38 Prozent den höchsten Anteil bei diesem Wirtschaftszweig.
Weitere Informationen gibt es auf der Website vom CBS.