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Auch wegen den Niederlanden: Deutsches Gas wird knapp

Immer weniger Deutsche möchten auf Erdgasimporte aus dem Ausland angewiesen sein. Denn Lieferunsicherheiten könnten in Zukunft ein Risiko darstellen. Und auch Meldungen, wonach die Niederlande, der wichtigste Ersatzlieferant, ihre Produktion deutlich herunterschrauben, sind nicht förderlich. Doch auch die heimische Produktion schwächelt derzeit.

Knapp acht von zehn Bundesbürgern wollen die Abhängigkeit von Erdgasimporten aus dem Ausland stoppen, so ein Ergebnis der Umfrage Energie-Trendmonitor 2015, für die 2.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden. Gleichzeitig schwinden heimische Ressourcen: Der Ertrag in den beiden wichtigsten heimischen Förderregionen ist innerhalb von sieben Jahren um fast die Hälfte eingebrochen und wird nach Prognosen des Öl- und Gasproduzentenverbandes WEG weiter stark abnehmen, informiert eine Meldung der deutschen Presse-Agentur vom 12. Mai 2015.
„Die aktuelle Entwicklung auf dem Energiemarkt zeigt erneut, wie wichtig der konsequente Umbau des deutschen Wärmemarktes hin zu erneuerbaren Energien ist“, sagt Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron, der den Energie-Trendmonitor zum zweiten Mal initiierte.

Niederlande drosseln Produktion
Neben der heimischen Angebotsschwäche unterstreicht die ebenfalls in der dpa-Meldung thematisierte Ankündigung des wichtigsten Ersatzlieferanten für Deutschland, den Niederlanden, schon in fünf Jahren die Förderung drastisch zu drosseln, die Notwendigkeit der Energiewende. Als Grund geben die Niederländer Erdbebenrisiken rund um das Hauptfördergebiet Groningen an.

Die Entwicklung hin zu den erneuerbaren Energien in der häuslichen Wärme spiegelt sich auch in der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) wider. Die deutlich verschärften Richtwerte im Neubau ab 2016 lassen sich bei Einbau einer Heizungsanlage auf Basis eines fossilen Energieträgers wie Gas wirtschaftlich kaum noch einhalten. Alternativen sind allerdings vorhanden: „Die hoch entwickelte Wärmepumpentechnik wird ganz sicher zur neuen Standardtechnik“, ist Rudolf Sonnemann überzeugt. „Und das ist auch der richtige Weg, denn eine Wärmepumpe ist eines der umweltfreundlichsten Heizsysteme überhaupt, da sie das drei- oder vierfache der eingesetzten Energie am Ende als Wärme zur Verfügung stellt, indem sie kostenlose Umweltwärme aus der Umgebungsluft oder dem Erdreich nutzbar macht.“ Da passt es ins Bild, dass auch die Förderung für Wärmepumpen über das Marktanreizprogramm (MAP) seit April 2015 neu aufgestellt wurde. Nicht nur wird der Einbau effizienter Anlagen in Bestandsgebäuden deutlich höher gefördert, es ist zudem nun auch eine Förderung im Neubau möglich.