Niederländische Kinder und Jugendliche sollen im laufenden Jahr und auch in 2022 dabei unterstützt werden, ihren während der Pandemie entstandenen Unterrichtsrückstand aufzuholen. Das niederländische Kultusministerium will nach eigener Aussage in Zusammenarbeit mit den Schulen und Hochschulen des Landes trotz Corona alles daransetzen, deren Chancen auf eine aussichtsreiche Zukunft zu wahren. Im Etat des Jahres 2022 sind die erforderlichen Mittel hierfür bewilligt. Priorität hat daneben auch die Beseitigung des Lehrermangels.
Bis einschließlich 2023 investiert das Kabinett 8,5 Milliarden Euro, um den entstanden Rückstand aufzuholen. Konkret sollen schulbegleitende Sondermaßnahmen wie Eins-zu-Eins-Betreuung, zusätzliche Unterrichtsstunden und gezieltes Feedback angeboten werden. Von diesen und anderen Maßnahmen verspricht sich das Bildungsministerium eine generelle Verbesserung des Unterrichts und mehr Chancengleichheit.
Halbierung der Studiengebühren
Studierende, die in diesem Studienjahr ihre Ausbildung im gleichen Fach und an gleicher Stätte fortsetzen, erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent auf ihre Studiengebühren. Ihr kostenloses ÖPNV-Abonnement wird um 12 Monate verlängert, sollte sich herausstellen, dass sie bedingt durch den Corona-Lockdown hinsichtlich ihrer Prüfungen in Verzug geraten sind.
Der Lehrermangel bleibt ein Problem, das es anzupacken gilt. Vor allem in den größeren Städten des der Niederlande sei er extrem. Auch, wenn es in anderen Sektoren ebenfalls einen gravierenden Mangel an qualifizierten Fachkräften gibt, setzt die Regierung nach eigener Aussage alles daran, neue Lehrer und Schulleiter zu akquirieren und die vorhandenen Pädagogen zu behalten. Guter Unterricht für alle Schüler sei unabdingbar für eine moderne Gesellschaft, lautet die Devise. In der vorangegangenen Legislaturperiode hat das Kabinett daher bereits 800 Millionen Euro bereitgestellt und darüber hinaus noch mal 360 Millionen Euro zur Bekämpfung des Lehrermangels investiert. Dadurch konnten viel Quereinsteiger und Unterrichtsassistenten eingestellt werden.
Lehrerstipendien als Motivation
Auf Ersuchen des Parlaments investiert die geschäftsführende Regierung aktuell noch mal 60 Millionen Euro zusätzlich für Lehrerstipendien. Hierdurch werden Lehrkräfte in die Lage versetzt, sich nebenher weiterzubilden, etwa indem sie ein Bachelor- oder Masterstudium absolvieren. Sowohl für erfahrene Lehrkräfte als auch für künftige Lehrerinnen und Lehrer dürfte ihr Fach und ihre Tätigkeit dadurch an Attraktivität gewinnen.