Der Fachkräftemangel bereitet auch den Unternehmen in der Ems-Dollart-Region große Sorgen. Viele junge Talente zieht es nach dem Studium in die großen Städte. Das Projekt „CV Boost“ will dieser Entwicklung weiterhin entgegenwirken. Im Februar startet die Neuauflage der Initiative, die in ihrer ersten Projektphase Teil des Interreg-Projekts „Arbeitsmarkt Nord“ war.
Die Organisatoren trafen sich in der Geschäftsstelle der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans zur Planung der künftigen Aktivitäten und Vorgehensweisen. Das Ziel bleibt, motivierte Berufseinsteiger und auch Rückehrer in der Region zu halten. Im Projekt „CV Boost“ erhalten die Teilnehmenden zielgerichtete Zusatzqualifizierungen, um auch für den Berufsstart im Nachbarland gerüstet zu sein.
Durch Seminare, Workshops, Minipraktika und Feedbackgespräche sollen sie auf einen erfolgreichen Einstieg in den regionalen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Insgesamt umfasst das Programm des „CV Boost“ 80 Stunden. „Die sich wirklich lohnen, wie schon unsere erste Auflage gezeigt hat“, sagt Organisator Gert Jan van ‚t Land von der Gemeinde Oldambt.
Denn die Unterrichtseinheiten des „CV Boost“ umfassen auch die Themen, die bei der Jobsuche im Nachbarland helfen sollen. So werden unter anderem praktische und rechtliche Aspekte der grenzübergreifenden Arbeit erörtert. Darüber hinaus gibt es ein Coaching für Bewerbungsgespräche auf der anderen Seite der Grenze. Auch Mikropraktika in niederländischen bzw. deutschen Unternehmen sind vorgesehen. Zudem werden Themen wie das Verfassen von Lebensläufen oder die Karriereplanung behandelt. Seminare runden das vielfältige Programm ab.
„Stille Reserve“
„Im Gegensatz zur ersten Projektphase wollen wir die Berufsstarter in den Mittelpunkt stellen. Ihre Fähigkeiten müssen die Ausgangsbasis sein. Über diese Basis können wir die Menschen mit geeigneten Unternehmen in Kontakt bringen“, erklärt Organisatorin Maud Diemer vom sozio-gesellschaftlichen Expertise-Zentrum „CMO Stamm“. Die Unterrichtseinheiten finden in englischer Sprache statt. Deshalb sind gute Englischkenntnisse der Teilnehmenden wichtig. Darüber hinaus richtet sich „CV Boost“ an Menschen mit Hochschulabschluss oder vergleichbarem Qualifikationsniveau.
In der zweiten Auflage des Projekts geht es aber auch um eine weitere Zielgruppe: Die sogenannte „Stille Reserve“. Dabei handelt es sich um Arbeitnehmer, die nicht in der amtlichen Statistik als Beschäftigte oder Arbeitslose auftauchen – aber unter bestimmten Bedingungen wieder in das Berufsleben zurückkehren würden. Dazu zählen zum Beispiel Personen, die sich nicht als arbeitslos melden, weil sie entweder keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben oder nicht davon ausgehen, dass sie von der Agentur für Arbeit vermittelt werden.
Alle Infos zum Ablauf von CV Boost und zur Anmeldung gibt es unter www.grenzenloos-edr.nl.