Den Urlaub nutzen − vier Tipps fürs Sprachenlernen

Den Urlaub nutzen − vier Tipps fürs Sprachenlernen
Das Sprachinstitut Regina Coeli im niederländischen Vught ist das renommierteste Sprachinstitut der Niederlande für Intensivsprachkurse. Foto: Sprachinstitut Regina Coeli

Sommerzeit ist Reisezeit. Zeit, andere Kulturen kennenzulernen und sich etwas Muße zu gönnen. Und eine ideale Möglichkeit, in eine neue Sprache einzutauchen. Unabhängig, ob vor Ort in fremden Gefilden oder im heimischen Liegestuhl. Dafür im Folgendem vier bewährte Praxistipps von den Trainern der Sprachschule Regina Coeli, die pro Jahr im niederländischen Vught rund 4.000 Sprachschüler aus der ganzen Welt in Niederländisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Russisch und Arabisch unterrichten.

Zunächst einmal Entwarnung. Wirklich jeder kann eine Fremdsprache erlernen, wenn er es möchte. Ein gewisses sprachliches Talent ist sicherlich hilfreich, jedoch können auch Menschen, die eher analytisch-technisch denken, erfolgreich ihre Sprachkenntnisse erweitern. Entscheidend ist: Jeder lernt anders. Individuelle Lernstrategien sind immer die besten! Huub van Rooij kann das bestätigen. Er studierte Land- und Wassermanagement an der Universität Wageningen und arbeitete anschließend mehr als 25 Jahre als Ingenieur in verschiedenen Ländern. Gezwungenermaßen lernte er auf diese Art vier Fremdsprachen und erinnert sich an seine Frustration, die zum Beispiel mit unregelmäßigen Verben in all diesen Sprachen verbunden waren. Die ist allerdings Vergangenheit. Heutet arbeitet er selbst als Sprachtrainer für das Sprachinstitut Regina Coeli und hilft anderen, sich die niederländische Sprache anzueignen.

Tipp 1: Gründlich analysieren

„Es macht Sinn, die grundlegende Logik einer Sprache zu verstehen, wenn man sie lernen möchte“, sagt van Rooij. „Wenn man die Sprache versteht, muss man sich am wenigsten merken.“ Für analytisch denkende Menschen ist die „Warum-Frage“ sehr wichtig, wohingegen andere Menschen eher geneigt sind, bestimmte Dinge einfach zu akzeptieren. Genau aus diesem Grund kann der Eindruck entstehen, dass analytisch veranlagte Menschen langsamer eine Sprache lernen. Aber das ist nicht der Fall. Sie wollen nur zuerst das große Ganze sehen, Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge erkennen. „Ingenieure fangen auch nicht einfach so an, eine Brücke zu bauen. Erst wird alles vermessen und dann wird ein Entwurf erstellt. Erst wenn klar ist, was gebaut wird, beginnt die Arbeit”, zieht van Rooij den Vergleich. Schematisieren und Strukturieren kann sich also lohnen. Es bietet sich an, so weit wie möglich mit Farben zu arbeiten. So lässt sich das Gesamtbild im Auge behalten und Stück für Stück erschließen. Auch für Sprachen lassen sich Flussdiagramme erstellen.

Tipp 2: Routine schaffen

Regelmäßiges Lernen hat den größten Effekt. Nach Möglichkeit sollten täglich feste Zeiten dafür reserviert werden. Eine Lerneinheit von 20 bewusst genutzten Minuten kann bereits ausreichen, um gute Fortschritte zu erzielen.

Tipp 3: Schritt für Schritt vorgehen

Lernen funktioniert Schritt für Schritt. Zunächst gilt es, eine Sache wirklich verstanden zu haben. So sinkt der Lernaufwand insgesamt. Erst wenn ein Thema richtig sitzt, sollte man sich dem nächsten zuwenden. Das vermittelt Sicherheit. Mit kleinen Lernetappen wird die Basis stabiler, die Langzeitmotivation steigt, die Ergebnisse werden besser. Wenn die Möglichkeit besteht, darf man sich ruhig etwas Zeit gönnen. Es hilft, sich langfristige Ziele zu setzen.

Tipp 4: Einfach probieren

Falschverstandener Perfektionismus, Druck und Sprechangst sind fehl am Platz. Man kann sich auch in der Grammatik und in Details einer Fremdsprache verlieren. Mut zu Fehlern! Durch sie lernt man am besten. Einfach probieren – was kann schon passieren? Gerade bei urlaubsbedingten Auslandsaufenthalten bietet die entspannte Atmosphäre hervorragende Voraussetzungen und zusätzliche Motivation. Die Erfahrung zeigt, dass bereits der Versuch, eine andere Sprache zu sprechen, in der Regel sehr positiv aufgenommen wird. Schließlich zeugt er von Offenheit gegenüber der Sprache und Kultur der Gastgeber.

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