Ein gemeinsamer grenzüberschreitender deutsch-niederländischer Technologie- und Wirtschaftsraum – was sich vor ein paar Jahren noch als eine kühne Vision darstellte, ist im deutsch-niederländischen Grenzgebiet mittlerweile längst zur Realität geworden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kurzrecherche, die von der EUREGIO in Auftrag gegeben wurde. Anhand von drei porträtierten Referenzunternehmen wurde der Frage nachgegangen, ob und wie Unternehmen das Grenzgebiet für sich nutzen können.
In der deutsch-niederländischen Grenzregion, so das Fazit der Recherche, können Unternehmen von den jeweiligen Stärken beider Länder – dem Fertigungsstandort Deutschland und der Handelsnation Niederlande – profitieren. Der Zugang zu beiden Märkten und die Verbindung dieser jeweiligen traditionell gewachsenen Ausrichtungsmuster sowie Stärken bei Produktion und Innovation machen das EUREGIO-Gebiet für Unternehmen höchst interessant. Firmen, die den Schritt über die Grenze wagen oder sich neu in der Grenzregion ansiedeln, liege demnach das gebündelte Potential zweier bedeutender Volkswirtschaften und Arbeitnehmermärkte zu Füßen. Eine hervorragende Infrastruktur sowie der innovative Charakter machen die Region dabei besonders interessant.
Viele Firmen, die außerhalb des Grenzgebietes angesiedelt sind, suchen sich ihre Kunden in der Regel immer noch ausschließlich im eigenen Land und haben die Grenzregion und das Nachbarland somit gar nicht im Blick. Dass dies allerdings direkt vor der Tür liegt, sei ein nicht zu unterschätzender Vorteil: „Das Gute liegt sozusagen um die Ecke“, so der Lengericher Unternehmer Frank Doth. Bei der Entscheidung für einen Standort auf der anderen Seite der deutsch-niederländischen Grenze spielen darüber hinaus auch noch weitere Aspekte eine Rolle – etwa günstigere Steuersätze, niedrigere Grundstückspreise oder die bessere Verfügbarkeit von Fachkräften.
Wie die Kurzrecherche zeigt, bringt die deutsch-niederländische Grenzregion als ein gemeinsamer Wirtschafts- und Technologieraum nicht nur für die Unternehmen bedeutende Synergieeffekte. Auch die Kommunen profitieren davon, dass Firmen sich verstärkt auch im Nachbarland engagieren und dort neue Standorte eröffnen. Von Konkurrenzdenken oder einem gegenseitigen Abwerben von Betrieben kann hingegen keine Rede sein.
Die Kurzrecherche kann hier heruntergeladen werden: