Doppel-Erfolg für EDR-Projekt „Arbeitsmarkt Nord“

Doppel-Erfolg für EDR-Projekt „Arbeitsmarkt Nord“
Lukas Urbanek (WWU Münster), Projektleiterin Mirjam Günther und Jordi Jager (beider NHL Stenden Hogeschool Emmen) freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Ems Dollart Region

Doppelte Auszeichnung für den „Arbeitsmarkt Nord“ (AMN): Gleich zwei Projekt-Bausteine des INTERREG-Projekts der Ems Dollart Region (EDR) landeten beim Wettbewerb „Europäisches Sprachensiegel“ unter den drei ausgezeichneten Initiativen. Sieger wurde das „Arbeitsmarkt Nord“-Projekt „Digi+“, das sich neben der Anerkennung über 5.000 Euro Preisgeld freuen darf. Auf Rang drei landete mit „PraktiTrans“ ebenfalls ein Projekt-Baustein des AMN. Der Bronze-Platz ist immerhin noch mit 1.000 Euro dotiert. „Digi+“ sicherte sich zudem noch den Sieg beim Publikumspreis, für den es zusätzlich 1.250 Euro gibt. Ermöglicht werden die Initiativen durch die Förderung mit EU-Mitteln aus dem INTERREG V A-Programm Deutschland-Nederland.

Beim Projekt „Digi+“ handelt es sich um eine webbasierte Nachbarsprachen-Lernumgebung. Die digitale Lernplattform ermöglicht Grundschüler*innen eine spielerische Annäherung an die jeweilige Nachbarsprache in den Niederlanden und Deutschland. Damit zielt sie auf die Förderung der ersten Fremdsprachenkenntnisse von Kindern in der Grenzregion ab. Die Unterrichtsplattform wird vornehmlich im Fach Sachkunde genutzt (in den Niederlanden Natur und Geschichte).

Sprach- und Medienkompetenzen erweitern

„Die Plattform soll zudem die Einstellung der Schüler zum jeweiligen Nachbarland positiv beeinflussen, indem sie das grenzübergreifende kulturelle Bewusstsein erhöht“, erklärt Prof. Dr. Gunther De Vogelaer vom Institut für Niederländische Philologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Das Institut hatte „Digi+“ in Kooperation mit dem „Lectoraat Meertaligheid & Geletterdheid“ (Fachbereich Mehrsprachigkeit und Alphabetisierung) der NHL Stenden Hogeschool in Emmen entwickelt. „Digi+“-Projektleiterin Mirjam Günther von der NHL Stenden Hogeschool zeigte sich berührt von der Auszeichnung mit dem Europäischen Sprachensiegel: „Das ist eine große Ehre.“ Mit Bezug auf das Projekt betonte sie: „Wir leben hier in einem Grenzgebiet, aber trotzdem sind die Sprachkenntnisse der Nachbarsprache auf beiden Seiten nicht optimal. Mit ‚Digi+‘ führen wir Grundschülerinnen und Grundschüler spielerisch an das heran, was eigentlich naheliegend sein sollte.“

Das Unterrichtsmaterial von „Digi+“ besteht unter anderem aus zweisprachigen Texten, Audioaufnahmen, untertitelten Videos und den digitalen Figuren Lieke (aus den Niederlanden) und Max (aus Deutschland), mit denen Aufgaben gelöst werden. „Die Kinder können mit ,Digi+‘ neben ihrer Sprach- auch ihre Medienkompetenzen erweitern. Die Lernumgebung ist außerdem für Lehrkräfte leicht zugänglich: Durch das vielseitige Lehr- und Lernangebot brauchen sie keine fundierten Nachbarsprachenkenntnisse vorzuweisen, um die Plattform zu verwenden“, erklärt „Digi+“-Projektmitarbeiter Lukas Urbanek.

Mit dem Nachbarland in Kontakt kommen

Mit „PraktiTrans“ landete ein weiteres „Arbeitsmarkt Nord“-Projekt auf dem Treppchen bei den ausgezeichneten Projekten des Europäischen Sprachensiegels.
„PraktiTrans“ unterstützt Menschen, durch unterschiedliche Aktionen mit dem Nachbarland in Kontakt zu kommen und Barrieren zu überwinden – auf sprachlicher, kultureller und systemischer Ebene. In Pandemie-Zeiten wurden dafür spezielle digitale Angebote entwickelt, zum Beispiel der digitale Job-Bus oder ein „Escape Game“, das sprachliche und kulturelle Hintergründe des Nachbarlandes vermittelt. Federführend wird „PraktiTrans“ von der Wachstumsregion Ems-Achse in Papenburg organisiert.

„Das ist ein überwältigender Erfolg für unsere Projekt-Bausteine und uns. Es ist auch die Belohnung für jahrelange Arbeit, die wir in die Bereiche des Sprachenlernens und der Sprachvermittlung im niederländisch-deutschen Grenzgebiet gesteckt haben“, freut sich Michiel Malewicz, Projektmanager des Projektes „Arbeitsmarkt Nord“ bei der EDR in Bad Nieuweschans.

Das Europäische Sprachensiegel wurde am Freitag von der niederländischen Organisation für Internationalisierung im Bildungswesen, „Nuffic“, im Rahmen des digitalen Kongresses ‚Levende Talen‘ verliehen. Das diesjährige Motto des Wettbewerbs lautete „Allemaal digiTAAL“, bei der digitale Sprachangebote im Fokus standen. Das Europäische Sprachensiegel wurde 1997 von der EU zur Förderung des Fremdsprachenlehrens und -lernens ins Leben gerufen.

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