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EDR: „Offene Grenzen sind von großer Bedeutung“

Die niederländische Gemeinde Tynaarlo (Provinz Drenthe) wird ab 1. Januar 2016 neues Mitglied der Ems Dollart Region (EDR). Dem Antrag der Gemeinde stimmte der EDR-Rat am gestern in seiner 37. Sitzung in Winschoten zu. In der Zusammenarbeit sehen die Verantwortlichen aus Tynaarlo unter anderem gute Chancen zur Förderung des grenzübergreifenden Arbeitsmarktes sowie der Kooperation mit deutschen Partnern.

Im neuen „Cultuurhuis De Klinker“ begrüßte Pieter Smit, Bürgermeister der Gemeinde Oldambt, zuvor die Mitglieder des EDR-Rates. 24 Millionen Euro habe der Bau des neuen Kulturzentrums insgesamt gekostet, berichtete Smit. Im Gebäude befinden sich unter anderem ein moderner Theatersaal, in der auch die Ratssitzung stattfand, sowie eine Bibliothek, ein Radiosender und das „Zentrum der Künste“ mit Musikschule sowie Jugendtheaterschule.

Der EDR-Vorsitzende Bernhard Bramlage ging in seinem „Bericht des Vorsitzenden“ auch auf die aktuellen Geschehnisse in Europa ein: „Die EU steht vor den größten Herausforderungen seit der Entstehungsgeschichte: Neben einer kostspieligen und komplizierten finanziellen Krise, die das Vertrauen zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten enorm belastet, wird Europa mit humanitären Herausforderungen konfrontiert. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten suchen Zuflucht und Sicherheit. Es sind so viele Menschen auf der Flucht, dass wir in Deutschland und den Niederlanden Probleme haben, sie adäquat aufzufangen.“ Trotz dieser Entwicklung sagt Bramlage deutlich: „Offene Grenzen sind von großer Bedeutung, um Menschen zusammen zu bringen und die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung zu stimulieren.“ Im Bezug auf die deutsch-niederländische Grenzregion sagte der EDR-Vorsitzende: „Nur wenn wir gemeinsam agieren und unsere Kräfte bündeln, können wir uns grenzübergreifend entwickeln. Darum arbeiten wir auf regionaler und auf nationaler Ebene eng mit den anderen deutsch-niederländischen Grenzregionen und Behörden zusammen.“

Bramlage betonte: „Es freut uns, dass wir immer mehr konkrete Resultate erzielen und dass auch die nationalen Behörden die Rolle von Grenzregionen als Wachstumsregionen erkennen, Die Regierung in Den Haag hat ein ‚Actieteam Grensoverschrijdende Economie en Arbeid‘ gegründet, dass sich um kurzfristige Lösungen bei grenzübergreifenden Schwierigkeiten bemüht. Dabei muss man jedoch im Auge behalten, dass Probleme im Grenzgebiet nur in Zusammenarbeit mit den direkt Betroffenen aus dem Nachbarland gelöst werden können.“

Bert Bouwmeester ist erneut Vorsitzender der Ems Dollart Region. Links im Bild: EDR-Geschäftsführer Karel Groen.
Bert Bouwmeester ist erneut Vorsitzender der Ems Dollart Region. Links im Bild: EDR-Geschäftsführer Karel Groen.

Auf der Tagesordnung der EDR-Ratssitzung standen zudem Vorstandswahlen. Bert Bouwmeester wurde dabei erneut zum Vorsitzenden der Ems Dollart Region gewählt. Der Bürgermeister von Coevorden übernimmt damit das Amt vom Leeraner Landrat Bernhard Bramlage, der wiederum zum stellvertretenden EDR-Vorsitzenden gewählt wurde. Der EDR-Vorsitz wechselt turnusgemäß alle zwei Jahre zwischen niederländischer und deutscher Seite.

Zum Schatzmeister im Vorstand des grenzübergreifenden Zweckverbands wurde wieder Aurichs Landrat Harm-Uwe Weber gewählt. Pieter Smit, Bürgermeister der Gemeinde Oldambt, wird sein Stellvertreter. Neu im EDR-Vorstand ist die Bürgermeisterin von Vlagtwedde, Leontien Kompier. Die Mitglieder des EDR-Rates votierten einstimmig für die 57-Jährige.