Grenzüberschreitender Arbeitsmarkt: Deutsche und Niederländer diskutieren Chancen

Grenzüberschreitender Arbeitsmarkt: Deutsche und Niederländer diskutieren Chancen

Rund 220 deutsche und niederländische Vertreter aus Politik und Verwaltung kamen in Ulft zur Konferenz „Sprache – Beratung – Arbeit“ zusammen. Die vier Euregios entlang der deutsch-niederländischen Grenze luden ein, um die Ergebnisse des INTERREG IV A-Projektes „GROS Impuls A&O“ zur Förderung des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes zu präsentieren.

Im Rahmen des Projektes wurden Maßnahmen zur Förderung der Bildungs- und Arbeitsmarktmobilität im Grenzgebiet ausgearbeitet, um die wirtschaftlichen Potenziale im Grenzgebiet besser zu nutzen. Themen waren unter anderem die Integration der Nachbarsprache in Lehrplänen, die gegenseitige Anerkennung von Berufsabschlüssen sowie die Beratung von Grenzpendlern.

Förderung der Nachbarsprache
So beauftragten die Projektpartner die Talenacademie Nederland, eine Studie zur Förderung des Nachbarsprachenunterrichts zu erstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass oftmals passendes Unterrichtsmaterial an den Schulen fehlt. Vorhandenes Material, wie zum Beispiel die digitale Lernumgebung „Elena“, soll deshalb breiter kommuniziert werden. Die Vergabe des Prädikats „Euregioschule“ soll Grundschulen im Grenzgebiet zusätzlich anspornen, die Nachbarsprache im Lehrplan, zum Beispiel durch die Schließung von Partnerschaften, zu integrieren. Das Nachbarsprachenangebot soll dann in den weiterführenden Schulen fortgesetzt werden.

Grenzbreite Beratung von Grenzpendlern
Im Rahmen des Projektes haben sich alle Euregios im deutschen, niederländischen und belgischen Grenzgebiet darauf geeinigt, das Beratungsangebot für Grenzpendler sichtbarer zu gestalten. Alle Beratungsstellen sollen deshalb zukünftig den gemeinsamen Namen „Grenzinfopunkt“ tragen. Teil der interregionalen Strategie zur Markenbildung sind neben einem gemeinsamen Logo auch ein einheitlicher Internetauftritt. Auf der Konferenz unterschrieb Hubert Bruls, Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal gemeinsam mit den Präsidenten der anderen Euregios eine Absichtserklärung zur Umsetzung des Vorhabens.

Grenzpendlerstatistik
Die Euregios haben sich auch für die Publikation von verlässlichen Daten der Grenzpendlerströme zwischen Deutschland und den Niederlanden stark gemacht. Bisher fehlte eine Instanz, die die Erstellung einer Statistik für das gesamte Grenzgebiet koordiniert. Aus diesem Grund wurden Gespräche mit dem niederländischen CBS (Zentrales Amt für Statistik) und den Landesämtern für Statistik aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen initiiert. Das Landesamt für Statistik aus den Niederlanden sowie aus Nordrhein-Westfalen wollen die Daten in den kommenden Monaten erfassen und hoffen, erste Zahlen Anfang September veröffentlichen zu können. „Erfahrungen aus anderen Grenzgebieten zeigen, dass die Unterstützung seitens der nationalen Regierungen notwendig ist,“ so Sjaak Kamps, Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal. In einem nächsten Schritt möchte man die Publikation auf Niedersachsen ausweiten.

Abschließend wurden die Ergebnisse des Projektes in einem Panelgespräch mit Frau Dr. Angelica Schwall-Düren (Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen), Herr Ton Lansink (Generalkonsul des Königreichs der Niederlande in Düsseldorf) sowie Herr Bert van Delden (stellvertretender Generaldirektor Ministerie van Binnenlandse Zaken en Koninkrijksrelaties) diskutiert. Alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass das Erlernen der Nachbarsprache sowie sozial-kulturelle Begegnungen die Basis sind für den wirtschaftlichen Wachstum der Grenzregionen.

Das Projekt „GROS Impuls A&O“ wurde im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziell unterstützt.

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