Bei der Tagung des EUREGIO-Rates standen unter anderem der gemeinsame Wirtschaftsraum EUREGIO, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch Grenzgänger sowie die deutsch-niederländische Zusammenarbeit im Hochwasserschutz auf der Tagesordnung.
Einführend in die Sitzung wies der Vorsitzende Rob Welten vor dem Hintergrund des Brexit darauf hin, dass es heute wichtiger sei denn je, den Bürgern die Bedeutung Europas anschaulich zu machen, sicher auch durch die enge Zusammenarbeit in der EUREGIO.
Der EUREGIO-Rat, das politische Organ des deutsch-niederländischen Kommunalverbands EUREGIO, hat in seiner Sitzung über aktuelle grenzüberschreitende Themen beraten und mehrere mit INTERREG-Mitteln geförderte Projekte zur längeren und intensiveren Zusammenarbeit verabschiedet. Darunter eine grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung, den „Internationaal historisch congres“ sowie eine Machbarkeitsstudie zum grenzüberschreitenden Dienstleistungszentrum Gaxel.
Gemeinsamer Wirtschaftsraum EUREGIO
Dem EUREGIO-Rat ist effektives Standortmarketing für den euregionalen Wirtschaftsraum ein Anliegen. Dabei geht es auch darum, gerade die Vorteile der Grenzlage zu untersuchen und sichtbar zu machen. In der deutsch-niederländischen Grenzregion, so das Fazit einer Kurzrecherche, die im Auftrag der EUREGIO durchgeführt wurde, können Unternehmen von den jeweiligen Stärken beider Länder – dem Fertigungsstandort Deutschland und der Handelsnation Niederlande – profitieren.
Grenzgängern bleibt Erwerb von E-Tickets vorenthalten
In den letzten Monaten haben sich vermehrt Bürger aus Deutschland an die EUREGIO gewandt mit der Bitte um Unterstützung, was das Problem des Online-Kaufs niederländischer Zugtickets angeht. Wer nicht über ein niederländisches Bankkonto verfügt, kann online keine Zugfahrkarten für Fahrten innerhalb der Niederlande erwerben. Dadurch können auch Ermäßigungen wie Gruppentickets nicht genutzt werden. Der EUREGIO-Rat hat die Geschäftsstelle beauftragt, in einem Brief die Nederlandse Spoorwegen (vergleichbar mit der Deutschen Bahn) aufzufordern, das Problem beispielsweise durch die Möglichkeit der Kreditkartenzahlung zu beheben. Außerdem soll die EUREGIO sich bei den zuständigen Ministerien für grenzüberschreitende Fahrkarten einsetzen und die Einführung einer App im Grenzgebiet fördern, welche für den Kunden das Ticketproblem löst.
Deutsch-niederländische Hochwasserschutzübung
Unter Federführung der Waterschap Vechtstromen, begleitet durch das Koordinierungsbüro der Grenzüberschreitenden Plattform für Regionale Wasserwirtschaft (GPRW), bereiten derzeit acht regionale Partner eine gemeinsame Übung zum Hochwasserschutz vor. Die Übung soll im Herbst dieses Jahres stattfinden. Aus Deutschland nehmen die Kreise Borken und Steinfurt, Landkreis Grafschaft Bentheim und die Bezirksregierung Münster sowie das NLWKN aus Meppen an der Übung teil. Von niederländischer Seite beteiligen sich neben Vechtstromen auch die Waterschap Rijn en Ijssel, sowie die Veiligheidsregio’s Noord- en Oost-Gelderland und Twente. Hochwasser ist ein wiederkehrendes Problem in der Region. Schutzmaßnahmen lassen sich am besten gemeinsam mit dem Nachbarland umsetzen, da Flussläufe nicht an nationalen Grenzen halt machen.