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„Grenzüberschreitende Vernetzung gewinnbringend nutzen“

„Wenn Deutschland niest, sind die Niederlande erkältet“: Dieser Redensart ist der Impulsvortrag von Dr. Jan Lucas im S15 institut von Latzel Steuerberater aus volkswirtschaftlicher Sicht nachgegangen.

Der Wissenschaftler von der Abteilung Cross-Border Business Development der Fontys Venlo University of Applied Sciences beleuchtete zum Seminarthema „Die deutsch-niederländische Business-Welt“, warum beispielsweise die Quote der geringfügig qualifizierten Arbeitskräfte in Limburg deutlich höher ist als diesseits der Grenze. Oder warum es in den Niederlanden mehr Selbstständige und auch mehr Teilzeitkräfte gibt als in Deutschland. Ist es die Flexibilität, die größere Risikobereitschaft, die Wertschätzung gegenüber geringer Qualifizierten, die die Deutschen von den Niederländern lernen können? Fragen, die beim anschließenden Networking engagiert diskutiert wurden.

Crosslab mit Fontys-Studierenden setzt Impulse für die Kanzlei

Über Euregio-Aspekte, die Dr. Lucas in seinem fundierten Vortrag anriss, tauschte sich das Publikum im S15 institut angeregt aus. Institutsleiter Holger Latzel verwies in diesem Rahmen auf das mittlerweile dritte Crosslab mit Fontys-Studierenden, das seiner Kanzlei Impulse insbesondere in der digitalen Welt der Sozialen Netzwerke verleiht. „Es kommt immer etwas Gutes dabei raus, wenn Studierende von der Maas sich hier einbringen“, sagte Latzel. Zudem begrüßte er Janet Antonissen, Leiterin der Kempener Niederlassung der Fontys und Initiatorin des Austauschs.

Deutschland wichtigster Handelspartner der Niederlande

Das Referat von Dr. Lucas bot die perfekte Ergänzung zum jeweils einjährigen Crosslab. In dem geht es darum, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken und angehende Akademiker an die berufliche Praxis heranzuführen. Der Volkswirt aus Bonn und Senior Researcher bei der Fontys beleuchtete auf wissenschaftlicher Basis und statistisch unterlegt den gemeinsamen Arbeitsmarkt von Provinz Limburg in den Niederlanden und dem Niederrhein auf deutscher Seite. Und stellte klar: „Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Niederlande.“ Rund 110 Milliarden Euro an Gütern sind allein im Jahr 2018 über die Maas von West nach Ost umgeschlagen worden.
Dr. Lucas‘ Botschaft: Es gibt beim genaueren Hinsehen doch beträchtliche regionale Unterschiede. Daraus rührt ein Potenzial, das es in der grenzüberschreitenden Vernetzung gewinnbringend für beide Seiten zu nutzen gilt. Win-Win also, von dem beide Seiten profitieren sollten.