Grenzüberschreitendes Dinkel-Projekt abgeschlossen

Grenzüberschreitendes Dinkel-Projekt abgeschlossen
V.l.n.r.: Jaimi van Essen (Gemeinde Losser), Landrat Dr. Kai Zwicker, Nettie Aarnink (Waterschap Vechtstromen), Gert Harm ten Bolscher (Provinz Overijssel) und Watergraaf Stefan Kuks (Waterschap Vechtstromen) freuen sich über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Foto: Kreis Borken

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit machte es möglich: Das Dinkel-Projekt zwischen Gronau und Losser ist nun fertiggestellt. Vor rund 50 Jahren war der Fluss in diesem Abschnitt kanalisiert worden, um große Wassermengen schnell ableiten zu können. Nach den Renaturierungsmaßnahmen kann die Dinkel nun wieder auf einer Länge von vier Kilometern mäandrieren.

„Alle Seiten haben von dieser guten Zusammenarbeit profitiert“, resümiert Landrat Dr. Kai Zwicker und konstatiert erfreut: „Das Projekt kann sich sehen lassen!“ Die auf niederländischer Seite durchgeführten Maßnahmen wirken sich auch positiv auf die Wasserqualität und Wasserlebewesen auf deutscher Seite aus.

Sechs Jahre von der Planung bis zur Umsetzung

2016 begannen die gemeinsamen Planungsarbeiten zum Projekt. Die Bauphase der Gewässerrenaturierungsmaßnahme erstreckte sich dann über den Zeitraum von Frühjahr 2021 bis Sommer 2022. Die Tatsache, dass Wasser keine Grenzen kennt, spiegelt sich in der grenzüberschreitenden Kooperation der zuständigen niederländischen und deutschen Stellen wider. Die Gemeinde Losser, die Provinz Overijssel, die Waterschap Vechtstromen und der Kreis Borken setzten somit gemeinsam die in diesem Abschnitt erforderlichen EU-Wasserrahmenrichtlinie um. Wegen fehlender baulicher und landschaftlicher Voraussetzungen sowie nicht verfügbarer Flächen konnte ein zunächst geplanter sogenannter Strahlursprung – ein naturnaher Bereich im Fluss mit einer sehr guten ökologischen Qualität – in Gronau nicht umgesetzt werden. Auf niederländischer Seite bestand jedoch aufgrund einer Flurbereinigung die Möglichkeit, ein derart großes Renaturierungsprojekt zu realisieren. Die Schaffung dieses Strahlursprunges wirkt sich nun auch im deutschen Bereich des Fließgewässers aus: Verschiedene Vorgaben zur Verbesserung der Wasserqualität, von „Natura 2000“, der EU-Wasserrahmenrichtlinie, des Hochwasserschutzes und der Naherholung können so realisiert werden.

Das Teilprojekt Losser-Gronau gehört zum Interreg Projekt LIVING-Vecht-Dinkel, das insgesamt elf Teilprojekte umfasst. Die Ziele dabei sind, ein gemeinsames Zukunftsbild sowie eine naturnahe Vechte und Dinkel zu schaffen. Hochwasserschutz und Maßnahmen gegen den Klimawandel stehen dabei im Fokus.

Die Gesamtkosten des Teilprojekts Losser-Gronau belaufen sich auf fünf Millionen Euro. Der Kreis Borken beteiligte sich mit 200.000 Euro. Weitere Beiträge kamen von der Provinz Overijssel (insbesondere aufgrund der Zuständigkeit für „Natura 2000“-Aufgaben), der Waterschap Vechtstromen (insbesondere aufgrund ihrer Aufgabenstellung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie) und der Gemeinde Losser (zuständig für Erholungselemente, wie den neuen Radweg).

X