Die Bundesagentur für Arbeit verlängert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Arbeitsverwaltungen Belgiens, der Niederlande und Deutschlands und weiterer Institutionen, die die grenzüberschreitende Mobilität und den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt fördern.
Wohnen in Belgien, Arbeiten in Deutschland, Studieren in den Niederlanden – die Grenzen spielen – fast – keine Rolle mehr. Die Euregios Maas-Rhein, Rhein-Maas-Nord, Rhein-Waal und Gronau arbeiten schon seit geraumer Zeit praktisch eng zusammen, wenn es um Arbeitsvermittlung, Berufsorientierung, Studienberatung sowie Beratungen im Sozialversicherungs-, Arbeits- und Steuerrecht der jeweiligen Nachbarländer geht. Die Europäische Union fördert diese Zusammenarbeit. Heute (16.04.2018) hat die Bundesagentur für Arbeit NRW in den Räumen der Euregio Rhein-Waal in Kleve einen verbindlichen Kooperationsvertrag mit 21 Arbeitsmarkt-Institutionen aus den Nachbarländern Niederlande und Belgien um ein weiteres Jahr verlängert.
„Das drei Länder übergreifende Projekt der grenzüberschreitenden Arbeitsvermittlung entwickelt sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte“, sagt Torsten Withake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. „In den Grenzinfopunkten und den Servicestellen für grenzüberschreitende Vermittlung arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland Hand in Hand. Sie beraten, vermitteln und informieren sowohl über Arbeit, Studium und Ausbildung als auch über Steuer-, Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht. Seit dem Projektstart im Januar 2015 bis heute ist der Etat um fast 300.000 Euro auf 945.000 Euro gewachsen und aus 16 wurden 21 Partner. Hier wird täglich ein offenes Europa gelebt“.
Die Grenzinfopunkte und die Servicestellen für grenzüberschreitende Vermittlung sind das Kernstück der von der Europäischen Union geförderten Vereinbarung. Niederländer, Belgier und Deutsche erhalten hier Informationen, Beratung und Unterstützung, wenn es um Arbeitsvermittlung, Berufsorientierung, Studienberatung oder das Sozialversicherungs-, das Steuer- oder das Arbeitsrecht der Nachbarländer geht. Dazu gehört auch die Anerkennung von im Nachbarland erworbenen Berufsabschlüssen. Grenzinfopunkte bestehen derzeit in Aachen, Kerkrade-Herzogenrath, Mönchengladbach, Kleve, Gronau, Maastricht und Maasmechelen. Darüber hinaus gibt es in Kerkrade-Herzogenrath, Gronau und Maastricht auch Servicestellen für die grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung. Weitere dieser Anlaufstellen sind geplant.
Zu den vereinbarten Maßnahmen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gehört auch der grenzüberschreitende Ausbau und die Anpassung der Kommunikationsnetzwerke, darunter der Ausbau der Social-Media-Angebote, der Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Grenzregion, der Ausbau der Beratung für Grenzpendler, die Intensivierung der Studienberatung, die Beschleunigung der Anerkennung von im Nachbarland erworbenen Berufs- und Studienabschlüssen und die Qualifizierung von Beratungsexperten.
Neben der BA und deren Agenturen für Arbeit in Aachen-Düren, Krefeld, Mönchengladbach, Wesel, Coesfeld und Rheine sind folgende Institutionen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland Partner:
- EUREGIO Gronau
- Euregio Rhein-Waal
- Euregio Rhein-Maas-Nord
- Euregio Maas-Rhein
- VDBA Limburg (Flämische Arbeitsverwaltung, Belgien)
- UWV Limburg (Niederländische Arbeitsverwaltung)
- ADG / Arbeitsamt der Deutschsprachigen Gemeinschaft Eupen (Ostbelgische Arbeitsverwaltung)
- Le Forem (Wallonische Arbeitsverwaltung, Belgien)
- Stichting Samerswerkende Kamers van Koophandel en economics (Niederländische IHK),
- DGB Bezirk NRW
- I.V.R. EURES (Belgischer Gewerkschaftsverbund)
- Gemeente Maastricht/Grenzinfopunkt Maastricht (Niederlande)
- Zweckverband Region Aachen/Grenzinfopunkt Aachen-Eurode)
- Start People (Personaldienstleister, Niederlande)