Lebenssituation von Arbeitsmigranten soll verbessert werden

Lebenssituation von Arbeitsmigranten soll verbessert werden
Prof. Dr. Ingrid Jungwirth während der Ergebnispräsentation des von TRAM vorausgegangenen Projekts im Dezember 2022. Foto: André Ruckriegel / HSRW

Eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von transnationalen Arbeitsmigranten in der Euregio Rhein-Waal durch grenzüberschreitende Austauschstrukturen für soziale Beratungen: Das hat das durch Interreg VI geförderte Projekt „TRAM – transnationale Arbeitsmigration in der Euregio zum Ziel. Ende 2023 startete das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Ingrid Jungwirth in Kooperation mit der Radboud Universiteit, der Gemeente Apeldoorn und der Euregio Rhein-Waal.

Spätestens mit der Covid19-Pandemie wurde deutlich, unter welch prekären, häufig ausbeuterischen Bedingungen die hochmobilen EU-Bürgerinnen, im Volksmund meist als Leiharbeiterinnen bezeichnet, arbeiten und leben. Die transnationalen Arbeitsmigrantinnen stellen dabei einen erheblichen Anteil an den Beschäftigten in der Fleischwirtschaft und in der Landwirtschaft in der Euregio Rhein-Waal (kurz: Euregio). Sie kommen überwiegend aus osteuropäischen Staaten wie Rumänien, Bulgarien oder Polen und arbeiten auf der deutschen und niederländischen Seite der Euregio. Das Projekt TRAM setzt hier an und zielt darauf, Modelle für gutes Arbeiten und gutes Wohnen für transnationale Arbeitsmigrantinnen in einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von 13 wohlfahrtsstaatlichen, zivilgesellschaftlichen und kommunalen Organisationen in der Euregio zu entwickeln.

Um diese Umstände näher zu beleuchten, wurde an der Hochschule Rhein-Waal bereits 2022 eine Pilotstudie durchgeführt. Das Projekt „Arbeitsmigration zwischen den Grenzen“ lieferte bereits erste Erkenntnisse. Diese sollen nun ausgebaut werden: In den kommenden drei Jahren werden im Rahmen von TRAM regelmäßige so genannte Field Labs zum Auf- und Ausbau von grenzüberschreitendem Austausch in den drei Themenfeldern „Soziale Beratung“, „Arbeit und Betriebe“ und „Wohnen und Zusammenleben“ sowie Thematische Projektaktivitäten zur Vertiefung der Kenntnisse in den drei Themenfeldern stattfinden. Voraussetzung dafür ist die Untersuchung der Arbeits- und Lebensbedingungen von transnationalen Arbeitsmigranten in Fleisch- und Landwirtschaft, die mit dem Projekt TRAM erstmals in umfassender Weise für die deutsche Seite der Euregio an der HSRW umgesetzt wird.

780.000 Euro Projektvolumen

TRAM wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland gefördert: Förderinstitutionen sind das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und die Provincie Gelderland – kofinanziert von der Europäischen Union. Das Projekt umfasst eine Laufzeit der Jahre 2023 bis 2026; das Projektvolumen beträgt rund 780.000 Euro. TRAM wird in Kooperation mit der Radboud Universiteit, der Euregio Rhein-Waal, der Gemeente Apeldoorn sowie weiteren neun assoziierten Projektpartnern auf beiden Seiten der Grenze durchgeführt.

Prof. Dr. Ingrid Jungwirth ist seit 2012 Professorin für Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Diversität und Inklusion an der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie. Ihre Forschungsgebiete sind Mobilität und Migration, Gender and Diversity Studies, Arbeit und Gender sowie Sozialtheorien.

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