Es wurden bereits große Schritte zur Schaffung eines gemeinsamen niederländisch-deutschen Arbeitsmarkt in der nördlichen Grenzregion gemacht. Das erlebten jetzt über 120 Besucher der Veranstaltung „Marktplatz Arbeitsmarkt Nord“ Bad Nieuweschans. Und das „Erleben“ stand dabei im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt. Denn die Projekt-Bausteine des INTERREG-Projektes „Arbeitsmarkt Nord“ präsentierten sich auf kreative Art und Weise. Im ehemaligen Lokschuppen des LocLoods 1877 wurde von den Organisatoren der Ems Dollart Region (EDR) mit zahlreichen Marktständen und interaktiven Präsentationen eine Marktplatz-Atmosphäre geschaffen.
So konnten sich die Besucher an den Projekt-Marktständen informieren sowie zugleich schnell und unkompliziert mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen, um sich über Ausbildungs- und Arbeitsmarkt-Themen auszutauschen. „Dieses Veranstaltungskonzept passt zur Ausrichtung unseres Projektes, das davon lebt, dass Ausbildungs- und Arbeitsmarkt-Partner in der Region ihre Kräfte bündeln. Erfahrungsaustausch und Praxiserfahrungen sind für unser Projekt eine wichtige Basis. Das wollten wir auch auf unserem Marktplatz vermitteln“, so „Arbeitsmarkt Nord“-Projektmanager Michiel Malewicz.
Diesen Ansatz griff auch Cora-Yfke Sikkema in ihrer Marktplatz-Eröffnungsrede auf. Jeder Bürger habe die Chance, sich einzubringen: „Sie können sich alle direkt oder indirekt daran beteiligen, eine grenzenlosen Ausbildungs- und Arbeitsmarktregion zu schaffen. Es ist wichtig, dass wir die Grenzen zwischen beiden Ländern nicht als Hindernis sehen.“
Neue Projekt-Bausteine
Die Veranstaltung bot dabei nicht nur eine Übersicht darüber, welche Ziele bisher in den Bausteinen des Projektes „Arbeitsmarkt Nord“ erreicht wurden. Zugleich war der Marktplatz auch ein symbolischer Startschuss für die Fortsetzung des Projektes, die kürzlich genehmigt worden war. „Auf Basis der bisherigen Erfahrungen können wir unsere Initiativen jetzt zielgerichtet fortsetzen. Zudem werden neue Projekt-Bausteine starten. Ich finde es beeindruckend, wie die Partner in der Region zusammenarbeiten und die Chancen erkennen, die sich durch einen gemeinsamen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bieten“, so Michiel Malewicz. Chancen aufzeigen – darum ging es auch Dr. Diederich Bakker von der Hanzehogeschool Groningen, der erstmals die Ergebnisse einer neuen Studie vorstellte. Bakker untersuchte mit seiner Forschungsgruppe „International Business“ die Perspektiven für Startup-Unternehmen in der Region. Im Fokus der Studie standen die Regionen Groningen und Oldenburg. „Hier wurde erfolgreich ein Startup-Ökosystem aufgebaut“, konstatierte Bakker. Allein in Groningen konnten rund 2.000 Startups und junge Unternehmen für 11.000 Arbeitsplätze sorgen. Eine große Rolle spiele dabei die Verbindung zu den Fachhochschulen und damit der Zugang zu Talenten.
Auch hieran schließen die Initiativen im Projekt „Arbeitsmarkt Nord“ an. Auf dem „Marktplatz“ schilderten mehrere Studenten ihre Erfahrungen von Praktika und Ausbildungen im Nachbarland. „Diese Erfolgsbeispiele sind für unser Projekt die beste Werbung“, freute sich Michiel Malewicz.