Niederländische und deutsche Partner gemeinsam stark im Kampf gegen Brustkrebs

Niederländische und deutsche Partner gemeinsam stark im Kampf gegen Brustkrebs
Auf dem Foto (v.l.n.r.): Dr. med. Anika Brameier, IKR; Brigitte Hurtienne, MTRA, IKR; Prof. Dr. Karin Mittmann FH Münster (Projektleitung InMediValue), Dr. Jerry de Groot, Sigmascreening; Monique van Lier, Sigmascreening; Ivo Aarninghoff, Sigmascreening; Marlies Spandau, ltd. MTRA, IKR; Univ.-Prof. Dr. med. Walter Heindel, IKR. © UKM/Wibberg.

Brustkrebs ist die am häufigsten auftretende Krebsart bei Frauen. Um mehr über die Auswirkungen dieser Krankheit zu erfahren, wurde weltweit der Monat Oktober ausgewählt, in dem man das öffentliche Bewusstsein für Krebs verstärken und die Prävention, Früherkennung und Behandlung davon vorantreiben will. Wissenschaftler und Ärzte sind ständig auf der Suche nach neuen, besseren und weniger belastenden Behandlungen gegen Krebs, damit den Patientinnen besser geholfen werden kann. Ebenso tragen die Projektpartner des grenzüberschreitenden INTERREG V – Projekts „InMediValue“ gemeinsam dazu bei, dass Frauen in Zukunft weniger Schmerzen bei der Erkennung von Brustkrebs haben, aber auch, dass die Behandlung von Brustkrebs von Chirurgen effizienter von statten gehen kann. Das Projekt startete vor zwei Jahren in der deutsch-niederländischen Grenzregion und läuft bis September 2021.  

Schmerzhafte Mammographie 

Ab dem Alter von 50 Jahren erhalten Frauen in den Niederlanden und Deutschland eine Einladung zu einer Brustuntersuchung, bei der Brustkrebs im Frühstadium erkannt werden kann. Das geschieht anhand einer Mammographie. Eine Mammographie wird jedoch oft als schmerzhaft empfunden, weil das Mammogramm durch das Flachdrücken der Brust unter einer Kompressionsplatte erstellt wird. An der UKM in Münster wurden in den letzten Monaten Studien durchgeführt, in denen Frauen gebeten wurden, das Schmerzerlebnis bei der Mammographie zu beschreiben. Gleichzeitig fanden Messungen statt, um besser nachvollziehen zu können, ob die Beschwerden durch eine bestimmte Einstellung des Mammographiegerätes verursacht werden. Mit diesen Ergebnissen wollen sie ein Mammographiegerät entwickeln, das weniger belastend ist. 3D-Mammographie-Untersuchungen können dabei in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Belastende Folgeuntersuchungen 

In 4 Prozent der Fälle zeigt ein Mammographie-Screening eine Anomalie, die dann weiterverfolgt wird. Diese Folgeuntersuchung wird als emotional schwierig empfunden, weil dabei festgestellt wird, ob die betroffene Frau tatsächlich an Brustkrebs erkrankt ist. Die Projektpartner von InMediValue befassen sich mit neuen Forschungen und Techniken, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Dadurch wird es möglich, bereits zum Zeitpunkt der Mammographie mehr Klarheit über die Art des Tumors zu erhalten. Die Qualität einer Mammographie wird gesteigert und Patientinnen mit einem gutartigen Tumor müssen sich keinen unnötigen Folgeuntersuchungen mehr unterziehen.

Optimierung chirurgischer Tumorentfernung

Darüber hinaus befasst sich das Projekt mit neuen Techniken, die zur Optimierung der chirurgischen Tumorentfernung beitragen sollen. Durch den Einsatz fluoreszierender und magnetischer Flüssigkeiten, die Tumorzellen markieren und lokalisieren, wird in Zukunft die Entfernung von zu viel gesundem Gewebe während der Operation verhindert und der Chirurg wird dadurch während der Operation besser unterstützt. Unter anderem wurde ebenfalls die Wirkung von medizinischen Hilfsmitteln auf den menschlichen Körper untersucht, wofür potenzielle vielversprechende Kandidaten für einen Tumormarker gefunden wurden.

Projektpartner

Im Rahmen des INTERREG-Programms „Deutschland-Nederland“ wird das InMediValue-Projekt durchgeführt. Hierfür stellt die Europäische Union eine Förderung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Weiterhin zählen zu den nationalen Kofinanziers das Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, das niederländische Ministerie van Economische Zaken en Klimaat sowie die Provinzen Overijssel und Gelderland. Daneben tragen die regionalen Partner zur Finanzierung des Projekts bei. Dazu gehören: Screenpoint Medical BV, Sigmascreening BV, Cysal GmbH, TAFH Münster GmbH, EUREGIO Biotech-Center der FH Münster, MIRA-Institut der Universität Twente und das Institut für Klinische Radiologie der Universitätsklinikum Münster.

Ansprechpartnerin für das oben beschriebene Projekt ist Prof. Dr. Karin Mittmann, EUREGIO BioMedtech Center, FH Münster, erreichbar per E-Mail unter mittmann@fh-muenster.de.

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